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Theater Magdeburg plant nächste Spielzeit trotz Ungewissheit. Foto: Oper Magdeburg
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Theater Magdeburg plant nächste Spielzeit trotz Ungewissheit

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Magdeburg - «Erlauben Sie uns, in unsere wunderbaren Träume von 2020/21 hineinzugehen.» Mit diesen Worten eröffnete Generalintendantin Karen Stone ihre Spielzeit-Pressekonferenz am Mittwoch. Wie viel von den Träumen am Ende bleibt, ist jedoch offen.

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Magdeburg (dpa/sa) - Allen coronabedingten Unwägbarkeiten zum Trotz plant das Theater Magdeburg seine Spielzeit 2020/21. Bis auf eine Ausnahme halte das Haus an allen Premieren fest, verschiebe aber Termine und bereite kleinere Fassungen vor, sagte Generalintendantin Karen Stone am Mittwoch in Magdeburg. Bei den Inszenierungen könne für Abstand zwischen den Akteuren gesorgt werden, ebenso in den Zuschauerräumen.

Allerdings gebe es bislang keine Richtlinien und keine klaren Ansagen, wann und unter welchen Bedingungen der Neustart an den Theatern erfolgen könne, sagte Stone. Sie hoffe auf Klarheit in der für Ende Mai angekündigten sechsten Eindämmungsverordnung des Landes. Es gebe sehr unterschiedliche Positionen und Untersuchungen zu nötigen Abständen zwischen Künstlern, die von 1,5 bis zu 12 Metern reichten. Der Kartenvorverkauf werde erst starten können, wenn Klarheit herrsche bei den Vorgaben, sagte Stone. Sie rechnet mit einem Verkaufsstart im August.

Seit rund acht Wochen ist das Magdeburger Theater - wie die anderen Häuser im Land auch - geschlossen. Für den Fall, dass die Landesregierung ab Ende Mai wieder kleine Veranstaltungen zulässt, bereitet das Theater für das Pfingstwochenende ein Programm mit Szenen aus Musik- und Theaterinszenierungen vor. Die aktuelle Spielzeit mit allen Premieren und regulären Vorstellungen ist für beendet erklärt worden.

Als künstlerisch umsetzbar, wenn auch mit Schwierigkeiten, sieht Stone die coronabedingten Einschränkungen dennoch. «Sicherlich ist es ein Problem, in Oper, Schauspiel, Ballett - immer geht es um Liebe und Tod, manchmal beides zusammen. Das bedeutet, man muss nah aneinander sein.» Es lasse sich aber mit Abstand arbeiten. «Es ist sicherlich nicht einfach. Aber ich glaube, wichtiger als das ist, dass das Publikum die Emotionen fühlen, die Stücke hören, die Leidenschaft von der Bühnen mitmachen will. Und damit werden sie auch bereit, diese Kompromisse anzunehmen, glaube ich.»

Sie selbst führe Regie bei der Oper «Roméo et Juliette» nach William Shakespeare, kündigte die Generalintendantin an und kommentierte: «Gott sei Dank ist die große Liebes-Szene eine Balkon-Szene. Die sind schon zwei Meter voneinander getrennt.» Im September sollten auch die Mozart-Oper «Titus» auf die Bühne kommen sowie die Weill-Oper «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny», die der coronabedingten Schließung zum Opfer gefallen war. Im Schauspiel steht etwa Manfred Karges «Die Eroberung des Südpols» über vier arbeitslose Kumpel auf dem Programm, Molières «Der Menschenfeind» sowie «Pünktchen und Anton» nach Erich Kästner.

Generalmusikdirektorin Anna Skryleva kündigte an, die Aufführung der Beethoven-Sinfonien ab September fortsetzen zu wollen. Zudem seien Sinfoniekonzerte mit Länderschwerpunkten von Polen über Frankreich, Amerika, Russland und England geplant. Ballettdirektor Gonzalo Galguera sagte, die Tänzer versuchten, sich weiter fit zu halten. Es werde in kleinen Gruppen trainiert. In der neuen Spielzeit werde zeitgenössischer Tanz mit dem Schwerpunkt Literatur im Zentrum stehen. Geplant seien etwa «Verwirrung der Gefühle» nach Stefan Zweig und «Paquita» von Édouard Deldevez.

Laut dem Theater ist diese Spielzeit bis zum Stopp am 13. März erfolgreicher gewesen als die Spielzeit zuvor. Die Auslastung sei um 5 Prozentpunkte auf knapp 89 Prozent gestiegen. Die Einnahmen hätten mit 1,46 Millionen Euro rund 200 000 Euro höher gelegen.

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