Erfurt - Für das Themenjahr "Reformation und Musik 2012" der Lutherdekade sind in Thüringen mehr als 200 Veranstaltungen geplant. Die Botschaft der Reformationsbewegung sei nicht nur durch Worte, sondern maßgeblich auch durch Musik weltweit verbreitet worden, sagte Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD) am Donnerstag in Erfurt. Zudem habe der Reformator Martin Luther selbst die Musik über alle Künste, sogar über die Wissenschaften gestellt, fügte der Minister hinzu.
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seien als Kernländer der Reformation an der Gestaltung des Themenjahres besonders aktiv beteiligt, sagte Matschie. Als einen der Höhepunkte hob er die Gesangbuchausstellung im Schloss Friedenstein in Gotha hervor. Von Mai bis August 2012 sollen die Besucher dort einen Einblick in die Herkunft und Verbreitung der bekanntesten deutschen Kirchenlieder erhalten.
Zusätzlich erscheint im Januar 2012 ein Liederbuch mit 20 eigens für das Themenjahr komponierten Stücken. Alle Lieder hätten Texte Martin Luthers als Vorlage, sagte der Präsident des Landesmusikrates Thüringen, Eckart Lange. Die Musikräte der Länder beteiligen sich bundesweit an der Planung und Durchführung des Themenjahres.
EKD organisiert tägliche Konzerte in den Gemeinden
Über ganz Deutschland verteilt sind für das Themenjahr zahlreiche musikalische Veranstaltungen, Vorträge und Ausstellungen vorgesehen. So plant die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) für jeden Tag im kommenden Jahr ein Konzert, das von einer der evangelischen Landeskirchen veranstaltet wird. Organisiert wird "Reformation und Musik 2012 " wie alle Themenjahre der Dekade maßgeblich von der EKD und dem sogenannten Lenkungsausschuss von Kirche, Bund und Länder. Vorsitzender dieses Arbeitsgremiums ist Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD).
Eröffnet wird das Themenjahr 2012 am Reformationstag (31.Oktober) mit einem Festgottesdienst, einem Festvortrag und einem Empfang in Eisenach. Zum Eröffnungsgottesdienst wird neben Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht auch der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsminister Bernd Neumann (beide CDU), eine Ansprache halten.