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Théodore Gouvys «Der Cid» - Fast vergessene Oper wird in Saarbrücken uraufgeführt

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Saarbrücken - Die fast vergessene Oper «Der Cid» des deutsch-französischen Komponisten Théodore Gouvy (1819-1898) wird am saarländischen Staatstheater knapp 150 Jahre nach ihrer Vollendung uraufgeführt. Das Projekt sei seine Herausforderung und ein Beispiel grenzüberschreitender Zusammenarbeit, sagte Generalintendantin Dagmar Schlingmann bei der Übergabe der Opernpartitur durch Vertreter des Institut de Louis Théodore Gouvy in Hombourg-Haut in Saarbrücken.

Die Premiere der Oper in drei Akten ist für den 3. Juni 2011 geplant. Die Noten lagerten bis jetzt im Gouvy-Institut im französischen Hombourg-Haut. Die musikalische Leitung für das Projekt hat Toshiyuki Kamioka. Für die Inszenierung zeichnet Jetske Mijnssen verantwortlich.

Gouvy, in Goffontaine - dem heutigen Saarbrücken-Schafbrücke - geboren und in Leipzig bei einer Konzertreise gestorben, hatte die Oper über den legendären spanischen Heerführer Cid im Jahr 1863 abgeschlossen. Sie sollte zwei Jahre später am sächsischen Hoftheater zur Aufführung kommen. Kurz vor der Premiere starb jedoch der vorgesehene Tenor Schnorr von Carolsfeld. Darauf hin war die Oper zurückgezogen worden und nicht mehr zur Aufführung gelangt.

«Es ist für uns ein gefundenes Fressen, einen Komponisten, dessen Biografie beispielhaft für die deutsch-französische Geschichte des 19. Jahrhunderts steht, nun dem Publikum vorstellen zu können», sagte Intendantin Schlingmann. Ihr Dank galt dem seit 1995 bestehenden Institut Gouvy in Lothringen, das das Material zu der Oper uraufführungsreif bearbeitet habe.

Die französischen Experten unter Federführung des emeritierten Musikwissenschaftlers René Auclair hatten die historischen Unterlagen neun Monate lang gesichtet und bearbeitet. Das sei schon sehr schwierig gewesen, denn es habe drei Manuskriptversionen der Partitur gegeben, erklärte der Leiter des Gouvy-Instituts, Sylvain Teutsch. Hinzu seien vier Textversionen und zwei unterschiedliche Ausgaben vom Klavierauszug gekommen. Die jetzt übergebene Partitur umfasst den Angaben zufolge rund 1.200 Seiten.

«Wir können nun eine Oper aus ihrer Versenkung hervorholen», sagte Operndirektor Berthold Schneider. Das sei schon einmalig. Als Tenor für die Titelrolle in dem knapp dreistündigen Stück sei Hans-Georg Priese vorgesehen, der bisher beim Staatstheater Meiningen unter Vertrag steht. Das sei ein junger «energetischer Tenor», der vor einer großen Karriere stehe, sagte Schneider.


 

 

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