Vom 31. August bis zum 2. September feiert das Musik-Festival tiefschoen seine Premiere. Auf Schloss Wartin in der Uckermark entsteht ein neues Festival für Musik des Mittelalters bis hin zu neuesten Werken. Unter dem Motto „Aneignungen“ wirft die erste Ausgabe von tiefschoen den Blick auf die aktuelle Musik-Szene in Fernost, Nord- und Mittelamerika, im Nahen Osten und Europa. Der Spielort des Festivals liegt unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze zwischen Stettin und Prenzlau.
Hier begegnen sich an zahlreichen Orten der historischen Anlage Interpreten unterschiedlicher Musikarten. Wir bieten ein Programm aus Alter und Neuer Musik bis hin zu Electronic Jazz. Auch Performances, wie Bildende Kunst und Lyrik werden zu erleben sein und bilden so markante Grenzüberschreitungen zu anderen Kunstgenres. Mit dieser Vielfalt schafft das Festival einen Begegnungsort für ZuhörerInnen, die Konzerte „mit ihrer Musik“ sonst eher getrennt erleben.
Der erste Festivaltag steht ganz im Zeichen von Harfe und Flöte. Mit drei Instrumenten wird der Klang der Harfe vom Mittelalter bis zur unmittelbaren Gegenwart hörbar gemacht. Eva Curth wird mit ihrem Originalinstrument aus dem 18. Jahrhundert nicht nur die Klänge dieser Zeit präsentieren, sondern dem Auge auch dessen prachtvolle Rokoko-Bemalung bieten. Ihr zur Seite lässt Christoph Huntgeburth mit seiner Flûte traversière die Musik des galanten Zeitalters aufleben.
Der zweite Festivaltag ist ganz dem neuesten Komponieren gewidmet. Die ZuhörerInnen erleben ein überraschendes Wandelkonzert, sowie die Vermittlung ganz individueller Hörerlebnisse für alle Altersstufen. Sie haben außerdem die Möglichkeit, an der Performance mitzuwirken. Der Abend schließt mit einem fulminanten Klang-Spektakel. Die Mitwirkenden sind die aus Taiwan stammende Performance-Künstlerin Liping Ting, der Bassklarinettist Matthias Badczong und das Ensemble work in progress – Berlin unter dem Dirigat von Gerhardt Müller-Goldboom, der auch künstlerischer Leiter des Festivals ist.
Die Electronic Band Instant Music Factory groovt am dritten Festivaltag. Die drei Musiker erkunden in experimenteller Art und Weise die Zone zwischen klanglicher Integration und individuellem Ausdruck. Mit großem Erfolg realisierten sie kürzlich die Musik für die NDR-Hörbuchfassung von Daniel Kehlmanns „Tyll“. Im Wechsel mit der Band erforscht Erik Drescher mit seiner Glissandoflöte Klangterrains von Komponisten aus Mexiko, Nordamerika, Frankreich und Armenien.
Weitere Informationen unter www.tiefschoen.de