München - Die Premiere der Neuinszenierung von Olivier Messiaens Oper «St. Francois d'Assise» bei den Münchner Opernfestspielen 2011 ist am Freitagabend minutenlang umjubelt worden. Vor allem für Stardirigent Kent Nagano, den Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, wurde der Abend zu einem Triumph.
Nagano war mit dem französischen Komponisten (1908-1992) persönlich befreundet und zählt zu den intimsten Kennern der Partitur des vierstündigen Mammutwerks über das Leben des Heiligen Franziskus, den charismatischen Gründers des Franziskanerordens. Rauschenden Beifall gab es auch für den französischen Bassbariton Paul Gay in der Titelrolle und Christiane Schäfer als Engel. Heftig umstritten war dagegen die Inszenierung des Wiener Malers und Aktionskünstlers Hermann Nitsch. Als der 72-jährige auf der Bühne erschien, lieferten sich Befürworter und Gegner der Inszenierung ein anhaltendes Buh-Bravo-Duell. Nitsch hatte aus der Oper eine Art Kunstinstallation gemacht und sich in gewohnt provokanter Manier religiöser Symbolik angenommen. So ließ er einem nackt Gekreuzigten Blut in den Mund gießen. Dazu zeigte er Videoszenen aus seinem berühmt-berüchtigten «Orgien-Mysterien-Theater», wo Schauspieler in den Eingeweiden geschlachteter Tiere wühlen.
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