Claudio Monteverdis «Die Krönung der Poppea» gibt es gleich zweimal zu sehen, aber auch einen «Gestiefelten Kater» für junge Zuschauer oder ein selten gespieltes Werk von Otto Nicolai: Unter den für 2011 geplanten Premieren der sächsischen Musiktheater gibt es eine europäische, eine deutsche und eine Dresdner Erstaufführung. Und die Palette der gespielten und inszenierten Werke reicht von Léhars «Graf von Luxemburg» bis zu Verdis «Macbeth».
Chefregisseur Peter Konwitschny wird Verdis Repertoire-Klassiker in der Oper Leipzig inszenieren, Premiere ist am 10. Dezember im Bühnenbild von Jörg Kossdorff. Zur Spielzeiteröffnung gibt es am 15. Oktober Puccinis «Tosca», für Inszenierung und Bühnenbild ist Michiel Dijkema verantwortlich. Und bereits im Mai kommt eine europäische Erstaufführung auf die Leipziger Bühne: Juan Crisostómo de Arriagas «Die arabische Prinzessin oder Das wiedergeschenkte Leben», den Text zu dieser Märchenoper in zwei Akten schrieb Paula Fünfeck.
'Zwei Werke, ein Regisseur' heißt es an den Landesbühnen Sachsen: Horst O. Kupich inszeniert in Radebeul sowohl den «Graf von Luxemburg» (15. Januar) als auch «La Bohème» von Puccini (9. April). Die Besucher des Theaters Plauen-Zwickau erwartet im Januar eine neue Inszenierung von Verdis «Maskenball». In Görlitz wurde der aufstrebende Opernregisseur Christian von Götz für die Inszenierung von Leonard Bernsteins «Candid» gewonnen. Premiere ist am 2. April, einige Wochen später, am 14.Mai, folgt eine «Traviata? in der Regie von Sebastian Ritschel, ebenfalls ein junger Regisseur, der in Görlitz schon seine Lesart der »Carmen« präsentierte.
Für die jungen Zuschauer der Dresdner Semperoper beginnt das neue Jahr mit einem »Gestiefelten Kater«, der am 6. Februar in der Reihe »Junge Szene« Premiere hat. Zwei Monate später (2. April) folgt Monteverdis »Die Krönung der Poppea«, für die Inszenierung der jungen Regisseurin Florentine Kleppe wird ein »fulminantes Bühnenbild« versprochen. Dass Gaetano Donizettis »Anna Bolena« ab 6. Juni »nur« konzertant erklingt, lässt sich mit Blick auf die Besetzung vielleicht verschmerzen: Die Titelpartie singt Edita Gruberova. Und als Dresdner Erstaufführung präsentiert die Semperoper Kurt Weills Broadway-Oper »Street scene«, beim und fürs Weill-Fest in Dessau wiederentdeckt und ab 19. Juni nun auch in der Sächsischen Staatsoper.
Das Mittelsächsische Theater Freiberg-Döbeln kann im Jahr 2011 seinen Monteverdi-Zyklus abschließen. Bisher waren schon »Orfeo« und »Die Heimkehr des Odysseus« zu sehen und zu hören, nun folgt am 19. Februar in Freiberg »Die Krönung der Poppea« in der Regie von Holger Pototzki, Premiere in Döbeln ist am 26. Februar. Und am 4. Juni gibt es in der Freiberger Nicolaikirche wieder eine der »Ausgrabungen«, für die sich das Mittelsächsiche Theater immer wieder stark macht. Diesmal geht es um Peter Tschaikowskis »Jungfrau von Orléans«; Regie führt Tamara Korber.
Otto Nicolai ist den meisten als Komponist der »Lustigen Weiber von Windsor« bekannt. Dass er auch italienische Opern wie »Il Templario« schrieb, zeigte das Opernhaus Chemnitz schon 2008. Am 29. Januar folgt nun ein weiteres selten gespieltes Werk: »Die Heimkehr des Verbannten«. Auch in Musicals ist man in Chemnitz stark und so inszeniert Matthias Winter »Ganz oder gar nicht« (»The Full Monty«) nach der britischen Filmkomödie um strippende, arbeitslose Stahlarbeiter, Premiere ist am 9. April. Und für die neue Spielzeit wartet die Oper Chemnitz mit einer deutschen Erstaufführung auf: Vom britischen Komponisten Jonathan Dove waren hier schon »Die Abenteuer des Pinocchio« zu sehen; Anfang Oktober gibt es dann »Swan hunter« zu sehen, komponiert nach einer alten nordischen Sage. Und Jürgen Weber inszeniert den »Schwanenjäger" für Kinder, Jugendliche und sicher auch Erwachsene.