München - Unbekannte Musiktheaterwerke bekannter Komponisten in konzertanten Aufführungen stehen im Mittelpunkt der Konzertsaison 2018/2019 des Münchner Rundfunkorchesters. Nach Giuseppe Verdis früher Oper «Luisa Miller», die der neue Chefdirigent Ivan Repušić im September 2017 zu seinem Amtsantritt gegeben hatte, steht nun mit «I due Foscari» ein weiteres selten zu hörendes Bühnenwerk des Italieners auf dem Programm.
«Ich träume mit Verdi, ich liebe Verdi», sagte Repušić am Donnerstag in München bei der Vorstellung der neuen Saison. Der «kleine Zyklus» mit Werken des frühen Verdi und renommierten Sängern werde fortgesetzt und auch auf CD veröffentlicht.
Im Rahmen der populären «Sonntagskonzerte» sind außerdem Gioachino Rossinis «Sigismondo» und Wolfgang Amadeus Mozarts Singspielfragmente aus «Zaide» zu erleben. Eine Rarität ist das letzte Stück der Reihe: Die Komische Oper «Ero der Schelm» des kroatischen Komponisten Jakov Gotovac. Das 1935 in Zagreb uraufgeführte und dann weltweit gespielte und in neun Sprachen übersetzte Werk ist laut Repušić die kroatische National-Oper schlechthin. «Tonal komponiert mit etwas Balkan-Folklore, ein bisschen wie «Die verkaufte Braut» von Smetana», sagte der kroatische Dirigent.
Die renommierte Konzertreihe «Paradisi Gloria» bringt drei Konzerte in der modernen Münchner Herz-Jesu-Kirche, in denen Bearbeitungen von geistlichen Werken der Renaissance und des Barock mit Sakralkompositionen des 20. Jahrhunderts kombiniert werden. Mit dem Themenkonzert «En Travesti» über «Frauen in Hosenrollen» im Rahmen der Reihe «Mittwochs um halb acht» leistet das Orchester seinen Beitrag zur Genderdebatte. Ein Leckerbissen für Stimmenthusiasten ist das Sonder-Sonntagskonzert mit Krassimira Stoyanova, die Ausschnitte aus Opern von Richard Strauss interpretiert. Gastspiele führen das Orchester nach Budapest, Zagreb und in die bayerische Provinz.