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Uraufführung von Jörn Arneckes Oper «Ronja Räubertochter»

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Weimar/Duisburg - Die wilden Streiche von «Ronja Räubertochter» haben Kinder am heutigen Donnerstag (11.00 Uhr) erstmals als Oper im Theater Duisburg (Nordrhein-Westfalen) erlebt. Der Weimarer Musiktheorie-Professor Jörn Arnecke hat den Welterfolg von Astrid Lindgren als Kinderoper komponiert. Vier Wochen später - am 26. März - hat das Stück dann Premiere im Opernhaus Düsseldorf.

 

«Lass Dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar» schrieb Astrid Lindgren - und ihre Figur Ronja Räubertochter zeigt, wie es geht. Die Initiative Junge Opern Rhein-Ruhr hat den Stoff aus dem erfolgreichen Kinderbuch nun erstmals auf die Opernbühne gebracht.

Hunderte Kinder bejubelten am Donnerstagmittag die Uraufführung in Duisburg. In einem liebevollen Bühnenbild mit grauen Burgen und mystischen Wäldern wird eine Geschichte von Rivalität und Verlust, aber auch von Freundschaft und Versöhnung erzählt.

Räuberhäuptling Mattis (Torben Jürgens) und seine Frau Lovis (Marta Márquez) sind überglücklich über die Geburt der kleinen Ronja. Als die heranwachsende Räubertochter (Maria Kataeva) den Mattiswald erkundet, trifft sie Birk (Heidi Elisabeth Meier), den Sohn des verfeindeten Räuberhauptmannes Borka (Cornel Frey). Die beiden müssen einige Abenteuer mit Gnomen und anderen Wesen im Wald bestehen, bis sich ihre Sippen schließlich versöhnen.

Die Auftragskomposition (Jörn Arnecke) wurde von vier nordrhein-westfälischen Bühnen gemeinsam finanziert - der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg sowie den Theatern in Dortmund und Bonn. Die Kooperation sei mitentscheidend gewesen, um die Erben Lindgrens von dem Opernprojekt zu überzeugen, sagt der Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein, Christoph Meyer.

Die Vorstellung einer Kinderoper ist eine wesentlich lebhaftere Sache, als wenn sich abends gesetzte Herrschaften die «Zauberflöte» anschauen. Bei hohem Geräuschpegel wird im Foyer gerannt, geschubst und gequatscht. Aber wenn die Vorstellung beginnt, ist es schlagartig ruhiger.

Bei spannenden Szenen hält es jedoch einige Kinder in Duisburg nicht auf ihren Sitzen. Als mit Glatzen-Per (Stefan Wilkening) eine der Lieblingsfiguren der jungen Zuschauer stirbt, geht ein bedauerndes «Ah» durch die Reihen, mit einem erschreckten «Oh» reagieren die jungen Zuschauer auf ein großes schwarzes Fabelwesen, das über die Bühne schwebt.

«Die Kinder machen, was sie wollen, wir haben nichts zu melden», singt Mattis - allerdings über die unerschütterliche Freundschaft von Ronja und Birk sowie deren Entscheidung, keine Räuber werden zu wollen. «Wir wollen uns nie verlieren», versprechen sich die beiden kurz bevor der Vorhang fällt und wilde Pfiffe, Kreischen und Applaus einsetzen.

«Ich fand Glatzen-Per am besten», sagt ein Junge über den alten, klugen Räuber mit dem deftigen Humor. Und sein Schulfreund ergänzt: «Ich habe soooo viel geklatscht.» 

 

Aus der PM der HfM Weimar:

Für die Inszenierung an der Deutschen Oper am Rhein sorgt Johannes Schmid, Bühnenbild und Kostüme stammen von Tatjana Ivschina. Das Libretto zur Kinderoper „Ronja Räubertochter“ hat Holger Potocki geschrieben.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir dank unseres Schwerpunkts in der Kinder- und Jugendarbeit und der sehr erfolgreichen Kinderopern der vergangenen Spielzeiten die Rechte für diese Uraufführung erhalten haben und dieses großartige Buch gemeinsam mit unseren Partnern in Dortmund und Bonn als Oper herausbringen können“, sagte Prof. Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein. Die Düsseldorfer Premiere folgt am 26. März um 11:00 Uhr.

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Mehr als sechs Wochen lang haben die Solisten und der Opernchor mit Klavierbegleitung geprobt – jetzt kommen die Duisburger Philharmoniker ins Spiel, und Dirigent Lukas Beikircher bringt die Partitur mit allen Sänger- und Orchesterstimmen zum Klingen. Der Uraufführung am Donnerstag, 26. Februar, um 11:00 Uhr im Theater Duisburg folgen vier weitere Aufführungen für Schulklassen und zwei Vorstellungen für Familien.

1973 in Hameln geboren, studierte Jörn Arnecke Komposition und Musiktheorie bei Volkhardt Preuß und Peter Michael Hamel in Hamburg. In den 1997/98 war er einer der letzten Schüler von Gérard Grisey am Pariser Conservatoire National Supérieur. Er schuf bereits Auftragskompositionen u.a. für die Hamburgische Staatsoper („Das Fest im Meer“, 2001/02; „Butterfly Blues“, 2004) und die RuhrTriennale („Unter Eis“, 2006/07) und empfing mehrere Kompositionspreise und Stipendien, darunter den Hindemith-Preis 2004. Von 2001 bis 2009 wirkte er als Teilzeitprofessor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 2009 lehrt er als Professor für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

 



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