Loitz - Mit einer Uraufführung wird am Freitag (20.00 Uhr) in Loitz (Kreis Vorpommern-Greifswald) an ein elfjähriges Mädchen erinnert, das 1954 einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Rund 80 Sänger und Musiker, darunter der bekannte tschechische Permonik-Chor, stellen das Oratorium «Brigitte» in der St. Marienkirche vor.
Damit will der Brigitte-Irrgang-Freundeskreis an das Leben des Mädchens und ihren Weg zum Glauben erinnern. 1999 wurde Brigitte Irrgang vom Heiligen Stuhl in Rom zusammen mit anderen Deutschen zur «Glaubenzeugin» erklärt. Menschen sollen aus der Erinnerung an diese Vorbilder Zuversicht und Hoffnung schöpfen.
Die katholisch aufgewachsene Brigitte Irrgang war mit ihrer Familie 1944 aus der Slowakei geflohen - und fand in Loitz eine neue Heimat. 1954 fiel sie auf dem Weg von der Schule nach Hause einem Verbrechen zum Opfer. In der St. Marienkirche, wo das Oratorium aufgeführt wird, ging sie zur Christenlehre. Das Musikstück für Chor, Solisten und Klavier hat der bayerische Komponist Nikolaus Schapfl zusammen mit einem Bruder des Mädchens geschaffen. Am Schicksal der Schülerin hatte damals die ganze Stadt Anteil genommen, später entstand der Freundeskreis.
Weitere Aufführungen sind am 12. August in Greifswald und am 13. August in der St.-Matthias-Kirche Berlin-Schöneberg geplant. Die katholischen Gemeinden in Vorpommern gehören zum Erzbistum Berlin.