Das 18. Wittenberger Renaissance Musikfestival findet vom 22. September bis zum 30. Oktober 2023 in der Lutherstadt Wittenberg statt. Unter dem Motto „Musik der Engel. Träumen, staunen, reflektieren: Musik als Brücke zur unsichtbaren Welt“ lädt die gastgebende Wittenberger Hofkapelle zu 14 Konzerten, darunter zwei szenische Formate, 12 Kursen für Instrumentalspiel, Gesang und Tanz, den alljährlichen Historischen Tanzball, den musikalischen Stadtspaziergang sowie die Instrumentenausstellung ein.
„Musik ist die Sprache der Engel.“ (Thomas Carlyle) Gerade in der heutigen Zeit wird beides dringend gebraucht – Musik als universale Sprache der Verständigung und Schutzengel, die Sicherheit und Frieden bringen. Himmlische Klänge und liebliche Gesänge laden das Publikum unter dem Motto „Musik der Engel“ beim 18. Wittenberger Renaissance Musikfestival vom 22. September bis zum 30. Oktober 2023 zum Träumen, Staunen und Reflektieren ein. Musik und Engel sind beide unsichtbar und nicht greifbar. Gerade dadurch regen sie unsere Fantasie an und berühren unser Innerstes.
„Wir sind ein Traum der Zeiten“ und „Goldenes Licht des Himmels“ lauten demgemäß zwei Konzerttitel der insgesamt 14 Veranstaltungen, die Ende September und Ende Oktober in Kirchen, im Alten Rathaus, in Cafés und Bürgerhäusern der Lutherstadt Wittenberg stattfinden. Darunter gibt es zwei szenische Formate mit Lesung und Schauspiel sowie den alljährlichen Historischen Tanzball, den musikalischen Stadtspaziergang und die Instrumentenausstellung.
Musik der Engel
„Musik ist die Sprache der Engel“, textete der im viktorianischen Großbritannien einflussreiche schottische Essayist, Philosoph und Historiker Thomas Carlyle. In der Tat haben Musik und Engel einiges gemeinsam: Sie sind unsichtbar, aber in der Notenschrift und in bildlichen Darstellungen veranschaulicht. Sie haben direkten Zugang zu den Emotionen und Lebenswelten der Menschen, sie werden geboren aus deren Fantasie und beflügeln deren Kreativität. Sie sind Brücken zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Und: Sie begleiten Menschen in ihren wichtigsten Lebensereignissen – wer mag sich die Zeremonien um Geburt und Taufe, Hochzeit und Tod schon ohne Engel, ohne Musik vorstellen?
In schier unendlich variierenden Abbildungen zeigen musizierende Engel die Musikinstrumente, wie sie in der Entstehungszeit ihrer Darstellung gebräuchlich waren, mit großer Genauigkeit. Damit werden die Himmelsgeschöpfe auch zu Boten und Bewahrer menschlicher Kultur. Denn sie verraten, wie die „Musik der Engel“ über die Jahrhunderte praktiziert, zu welchen Anlässen sie gespielt und welches Instrumentarium dabei verwendet wurde. Stoff genug für das 18. Wittenberger Renaissance Musikfestival! Es bringt seinem Publikum nicht nur die Musikerfahrungen der Menschen in früheren Jahrhunderten nahe, sondern regt auch zum Träumen, Staunen und Reflektieren der eigenen Fantasie- und Lebenswelten an.
Spezialisten und Spezialistinnen der Alten Musik
Auch bei der 18. Ausgabe des Wittenberger Renaissance Musikfestivals geben sich international renommierte Spitzenkünstlerinnen und -künstler der Alten Musik wie die Ensembles Oni Wytars und astrophil & stella an der Seite von Nachwuchsensembles wie die Jugendmusiziergruppe Michael Praetorius Leipzig und das Praetorius Consort Wittenberg gemeinsam mit der gastgebenden Wittenberger Hofkapelle die Klinke in die Hand, um das einheimische und auswärtige Publikum aus ganz Deutschland sowie Kenner der Alten-Musik-Szene erneut mit zauberhaften Gesängen und sphärischen Klängen zu begeistern.
Musikalische Nachwuchsarbeit
Das Praetorius Consort Wittenberg feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 25 Jahren spielt das Nachwuchsensemble der gastgebenden Wittenberger Hofkapelle Musik der Renaissance und des Frühbarock – und ist somit um einiges älter als die meisten seiner gegenwärtigen Mitglieder. Sein Gründungsjubiläum feiert das Ensemble am 28. Oktober mit einem festlichen Jubiläumskonzert in der Wittenberger Schlosskirche: Gemeinsam mit ehemaligen Consortmitgliedern und der Wittenberger Hofkapelle sowie mit der Sopranistin Julla von Landsberg ist das Praetorius Consort mit einem seiner abwechslungsreichen und beliebten Programme zu erleben, die stets dem Gesang und dem Tanz gewidmet sind.
Im Programm des Wittenberger Renaissance Musikfestivals ist das von Musikerinnen und Musikern der Wittenberger Hofkapelle geleitete Nachwuchsensemble seit den ersten Festivaltagen vertreten, zum Beispiel eröffnet es nunmehr seit fünf Jahren den musikalischen Stadtspaziergang. Außerdem laden die jungen Musikerinnen und Musiker weitere Kinder- und Jugendensembles aus Mitteldeutschland zum gemeinsamen Musizieren in die Wittenberger Schlosskirche am 3. Oktober ein, um auch in diesem Jahr wieder einen abwechslungsreichen, schwungvollen Konzertabend zu gestalten.
Einladung zum Musizieren und Tanzen
Das Alte Rathaus wird am 23. September zum Tanzpalast! Dass sich das Publikum beim Historischen Tanzball ins Tanzvergnügen stürzen darf, hat mittlerweile Tradition. Zwei Tanzmeister führen mit Charme und Ideen durch das Tanzvergnügen: Mareike Greb und Mark Frenzel leiten vier gemeinsame Tanzrunden an – mit englischen Gassentänzen wie „Green Sleeves and Pudding Pies“, „Dorinda’s Tea Table“ und vielen anderen auch, aber nicht nur aus dem Hause Playford. Wie könnte es da anders sein, als dass das Ensemble The Playfords dieses Spektakel musikalisch begleiten. In zwei Tanzkursen können sich die Tanzwütigen am selben Tag auf die rauschende Ballnacht vorbereiten.
Zwischen dem 22. September und 1. Oktober finden acht verschiedene Instrumentalkurse und zwei Gesangskurse unter der Leitung von renommierten Expertinnen und Experten der Alten Musik statt. Laien und Fortgeschrittene erhalten wieder die Gelegenheit, sich in die Geheimnisse des Instrumentalspiels und des Gesangs der Alten Musik einweihen zu lassen.
Erstmals wird ein Kurs zu mehrstimmiger Vokalimprovisation der Renaissance für Laienchormitglieder sowie professionelle Sängerinnen und Sänger durch den brasilianischen Chorleiter Guilherme Barroso angeboten. Ebenfalls zum ersten bzw. zweiten Mal gibt es Kurse zu den Holzblasinstrumenten Gemshorn (Miriam Grapp), Traversflöte (Johanna Bartz) und Hümmelchen (Andrea Hotzko). Die bewährte Dozierendenriege, zu denen u. a. Bernhard Stilz, Experte für Historische Blasinstrumente, und die Flötistin Lucia Mense zählen, wird auch in diesem Jahr durch renommierte Interpretinnen alter Musik verstärkt, und zwar die Gambistin Hille Perl und die englische Sopranistin Emma Kirkby.
Die Tickets können online bei reservix, beim WittenbergKultur e. V. sowie über die Tourist-Information während der regulären Öffnungszeiten in der Lutherstadt Wittenberg erworben werden.