Dresden - Der Dresdner Philharmonie steht ein bewegender Auftritt bevor. Bei ihrem Konzert zum Gedenken an die Pogromnacht in Deutschland vor 80 Jahren spielen junge Musiker auch auf den «Violinen der Hoffnung», wie die Philharmonie am Donnerstag mitteilte. Die Instrumente sind klingende Zeitzeugen.
Sie stammen aus Orchestern von Konzentrationslagern und wurden später von dem israelischen Geigenbauer Amnon Weinstein gesammelt und restauriert. «Noch heute können sie den Verfolgten des NS-Regimes eine Stimme geben», schrieb die Philharmonie in ihrer Ankündigung des Konzertes, das am 8. November, dem Vorabend der Pogromnacht, im Kulturpalast stattfindet.
Weinstein ist zu Gast und will die Geigen auch in Dresdner Schulen vorstellen. «Authentischer kann Erinnerung und Mahnung kaum sein. Eine außergewöhnliche Ehre für uns alle, diese besondere Musik in Dresden erleben zu dürfen», erklärte der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). In Dresden sollen die «Violinen der Hoffnung» nicht wie sonst innerhalb eines Orchesters erklingen, sondern allein. Schülerinnen und Schüler des Landesgymnasiums für Musik, des Heinrich Schütz Konservatoriums sowie Studenten der Hochschule und Dresdner Philharmoniker wechseln sich in verschiedenen Konstellationen ab.
Zur Aufführung kommt unter anderem ein Werk des deutsch-schwedischen Komponisten Werner Wolf Glaser, der als Jude selbst in der NS-Zeit vertrieben wurde. Im zweiten Teil ist Musik von Gustav Mahler, Maurice Ravel und Ernest Bloch zu hören.