Nürnberg - Ein weit gespanntes Programm von marianischen Gesängen des 12. Jahrhunderts über Musik von Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn bis zur Werken des 20. Jahrhunderts präsentiert die Internationale Orgelwoche (ION) - Musica sacra im 58. Jahr ihres Bestehens. Erstmals biete das traditionsreiche Festival eine «ION-Nacht» in der Nürnberger Altstadt, teilte der künstlerische Leiter Wilfried Hiller am Mittwoch in Nürnberg mit.
An mehreren Orten im Zentrum finden Gottesdienste, Lesungen und Konzerte statt. Anlässlich des Internationalen Jahres der Astronomie erklingt dabei auch eine Bearbeitung von Gustav Holst' Orchesterzyklus «Die Planeten» in einer Orgelfassung.
Die Musica sacra ist in diesem Jahr in zwei Abschnitte untergliedert. Der erste beginnt am Karfreitag, dem 10. April, und dauert bis Ostermontag. Am Karfreitag wird Haydns berühmte Komposition «Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz» in einer besonderen Fassung für Sopran und Streichquartett geboten. Die erstmals öffentlich gespielte Fassung stammt vom spanischen Hofkomponisten José Peris Lacasa, einem Schüler Carl Orffs, und erlebte 2008 am spanischen Königshof ihre Uraufführung.
Ein besonderes Schmankerl erwartet die ION-Gäste am Ostermontag mit einer ornithologischen Führung durch den Sebalder Reichswald am Nachmittag und einem abendlichen Konzert mit Werken des französischen Komponisten Olivier Messiaen. In den Klavierstücken setzte sich Messiaen mit der Vielfalt der Vogelstimmen auseinander.
Der zweite Abschnitt der ION - Musica sacra beginnt am 18. Juni mit einer musikalischen Meditationszeremonie des japanischen Buddhismus, bei dem der japanische Priesterchor «Kashoken» zu hören sein wird. Bis zum 28. Juni wird eine Vielzahl von Veranstaltungen geboten, unter anderem eine Gegenüberstellung von Bachs «Wohltemperiertem Klavier» und Präludien und Fugen von Dmitri Schostakowitsch mit dem Pianisten Roger Woodward.