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Verdeckte Einnahmen. Foto: Hufner
MaerzMusik. Vorschau. Foto: Hufner
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Vorschau: MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2020 – Der Beginn der Zeit

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Vom 20. bis 29. März 2020 veranstalten die Berliner Festspiele „MaerzMusik – Festival für Zeitfragen“, das in diesem Jahr den Beginn der Zeit in den Fokus nimmt und mit Konzerten, audiovisuellen Performances und einer Ausstellung an unterschiedlichen Orten in der Stadt präsent ist. Mit der heutigen Programmveröffentlichung startet der Kartenvorverkauf (14.00 Uhr).

Zu den Highlights von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2020 – kuratiert von Berno Odo Polzer – gehören das Eröffnungsprojekt mit 30 Musiker*innen aus Bolivien und Berlin, Konzerte mit dem Ensemble Resonanz, Quatuor Bozzini, Ensemble PHACE, Junge Deutsche Philharmonie und Ensemble Modern, ein Porträtkonzert für Younghi Pagh-Paan zur Verleihung des Großen Kunstpreises sowie Uraufführungen von Carlos Gutiérrez, Marisol Jiménez, Cassandra Miller/Juliet Fraser, Robert Lippok/Lucas Gutierrez, Younghi Pagh-Paan und der belgischen Künstlerin Myriam Van Imschoot, die mehrere Projekte beim Festival präsentiert. Die französische Elektronik-Pionierin Éliane Radigue wird mit der Aufführung mehrerer ihrer Arbeiten geehrt. Ihr Meisterwerk „Trilogie de la Mort“ ist an einem neuen Festivalort, dem Zeiss-Großplanetarium, zu erleben. The Long Now setzt raumgreifende Akzente mit Les Percussions de Strasbourg, dem Orchesta Experimental de Instruments Nativos, PHØNIX16 u.v.a.

Die sechste Ausgabe von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen richtet in seiner Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit in diesem Jahr den Fokus auf den Beginn der Zeit und die politische Dimension der Idee von Anfang und Herkunft. Das Festival lädt ein zu einem Programm mit Musik und künstlerischen Praktiken, die in Kosmologien ohne Anfang und Ende verwurzelt sind; Klängen, die in den Tiefenraum der Zeit reichen; Stimmen, die nicht erzählte Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart hörbar machen. Zusammen bilden sie MaerzMusik 2020 – zehn Tage mit Konzerten, audiovisuellen Performances, Filmvorführungen, Lesungen, öffentlichen Gesprächen und einer Ausstellung in SAVVY Contemporary. Weitere Veranstaltungsorte sind die Parochialkirche, das Zeiss-Großplanetarium im Prenzlauer Berg, das silent green, das Kraftwerk Berlin und als Festivalzentrum das Haus der Berliner Festspiele.

Zur Festivaleröffnung am 20. März verbinden das bolivianischen Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos (OEIN) und das in Berlin ansässige Stimmkollektiv PHØNIX16 indigene Musikpraktiken und Klänge der Anden mit experimentellen musikalischen Ansätzen: ein gemeinsamer musikalischer Forschungsprozess jenseits kultureller Unterschiede. Am 21. März beginnt das inhaltlich vertiefende Programm von Thinking Together unter dem Titel „Of Time Immemorial“ („Über Unvordenkliche Zeit“). Ein Abend mit Lesungen und intimen Konzertsituationen mit u.a. Juliet Fraser, Myriam Van Imschoot und Gesängen der Shipibo gestaltet eine polyperspektivische Landschaft aus Erzählungen vom Anfang (der Zeit) (21.3.). Der dritte Festivalabend mit Pierluigi Billones neuer Komposition „FACE Dia.De“ und Myriam Van Imschoots Film „Le Cadeau“ ist dem tiefen Raum der weiblichen Stimme gewidmet (22.3.). Ein Meisterwerk der Elektronik-Pionierin Éliane Radigue (*1932) ist unter der Sternenkuppel des Zeiss-Großplanetariums zu erleben: die dreistündige, westliche Zeitwahrnehmung sprengende „Trilogie de la Mort“, realisiert von François J. Bonnet aka Kassel Jaeger (23.3.). Die Musik der französischen Komponistin taucht in zwei weiteren Konzerten mit dem Quatuor Bozzini (25.3.) und Erwan Keravec (27.3.) in der Parochialkirche auf. Beide Abende präsentieren weitere klangliche Imaginationen von Zeitlosigkeit: Horaţiu Rădulescus fünftes Streichquartett „Before the Universe Was Born“ (25.3.) sowie Mark Andres neuestes Ensemble-Stück „rwh. 1“, gespielt vom Ensemble Resonanz (27.3.). Younghi Pagh-Paans Werk steht im Mittelpunkt eines Porträtkonzerts mit dem Ensemble KNM Berlin zur Feier der Verleihung des großen Kunstpreises an die seit 1974 in Deutschland lebenden Komponistin (26.3.). Das Projekt Querklang bringt wieder Kompositionen von Schüler*innen zur Uraufführung (25./26.3.).

Am 24. März eröffnet die Ausstellung „Here History Began“ („Hier begann die Geschichte“) über den ägyptisch-amerikanischen Komponisten, Forscher und Lehrer Halim El-Dabh (1921 – 2017) im SAVVY Contemporary.

Zum Abschluss des Festivals lädt MaerzMusik wieder zu The Long Now im Kraftwerk Berlin ein (28.-29.3.): 30 Stunden Live-Performances und Installationen, unter anderem mit Arbeiten von Iannis Xenakis, Carine Emanuele Cella, Phill Niblock und Myriam Van Imschoot. Das Gesamtprogramm von The Long Now wird im Februar veröffentlicht.

Als Epilog zum diesjährigen Festival MaerzMusik wird in Verbindung mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Gérard Griseys Hauptwerk „Les espaces acoustiques“ mit der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Ensemble Modern unter der Leitung von Sylvain Cambreling aufgeführt (31.3.).

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