Graupa (dpa/sn) - Die Richard-Wagner-Stätten Graupa rücken mit ihrer neuen Sonderausstellung den Sohn des Komponisten und seiner späteren Frau Cosima von Bülow in den Mittelpunkt. Die Schau «Siegfried Wagner. Der fremdbestimmte Sohn» will auch der Frage nachgehen, welche Talente der Wagner-Spross hatte und welche Zwänge sein Leben begleiteten, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit.
Siegfried Wagner kam 1869 in der Schweiz zur Welt. «Die Eltern verstanden es, die Geburt über ein Jahr lang geheim zu halten, bis sie verheiratet waren. Sie wollten einen rechtmäßigen Wagner-Erben, der des Meisters Vermächtnis treu bewahren sollte. Siegfrieds Weg war vorgezeichnet und fremdbestimmt», hieß es in der Einladung zur Ausstellung, die am 20. Juni öffnet.
«Seine künstlerischen Fähigkeiten werden ebenso thematisiert wie die familiären Zwänge, die ihn nötigten, seine Homosexualität geheim zu halten und eine Familie zu gründen, um die Dynastie zu sichern», teilten die Wagner-Stätten weiter mit. Siegfried Wagner, der 1930 in Bayreuth starb, arbeitete als Komponist und Dirigent.
Richard Wagner (1813-1883) verbrachte den Sommer 1846 in Graupa und konzipierte dort die Oper «Lohengrin». Er wohnte damals in einem Bauernhaus, das sich heute als «Lohengrinhaus» mit einer kleinen Ausstellung allein diesem Werk widmet. Zudem gibt es im Jagdschloss von Graupa ein Wagner-Museum mit Dauerausstellung und Konzertsaal. Es komplettiert die Richard-Wagner-Stätten, zu denen ein Wagner-Kulturpfad sowie ein Denkmal im Liebethaler Grund gehören.