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West-Eastern Divan Orchestra gibt Sonderkonzert in Berlin

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Berlin (ddp). Das West-Eastern Divan Orchestra wird wegen des Krieges im Gazastreifen nicht wie geplant am Wochenende in der katarischen Hauptstadt Doha und im ägyptischen Kairo auftreten. Die Veranstalter hätten die Konzerte aus Sicherheitsgründen abgesagt, sagte der Dirigent des Orchesters, Daniel Barenboim, am Dienstag in Berlin. Die Auftritte seien aber «formell nicht abgesagt», sondern lediglich verschoben. Ein neuer Termin stehe aber noch nicht fest.

Barenboim, der gleichzeitig Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter der Linden ist, hat sich nach der Absage der Auftritte für ein Sonderkonzert an der Staatsoper eingesetzt. Das West-Eastern Divan Orchestra wird am Montag (12. Januar) Stücke von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms spielen.

Drei Orchestermusiker werden dem Dirigenten zufolge allerdings nicht an dem Konzert teilnehmen. «Ob die drei Kollegen wegen eines Reiseverbots nicht kommen oder sich selbst so entschieden haben, weiß ich nicht», sagte Barenboim. Die Konzerte des Orchesters am 15. Januar in Moskau, am 17. in Wien und am 18. in Mailand werden wie geplant und in voller Besetzung stattfinden.

Konzertabsagen, die das West-Eastern Divan Orchestra immer wieder von arabischen Ländern erhält, lassen Barenboim dennoch nicht verzweifeln. «Ich verzweifle nur an der Kurzsichtigkeit der Menschen, die denken, dass man diesen Konflikt militärisch lösen kann», so Barenboim. Er hoffe auf Toleranz, Einsicht und Gerechtigkeit.

«Wir sind ein humanistisches Projekt, kein politisches», betonte Barenboim. Der Beweis dafür sei, dass die Orchestermitglieder trotz des Krieges und der bestehenden Meinungsunterschiede gemeinsam auf Tournee gingen.

Es sei oft schwer, mit den anderen Orchestermusikern über den Nahost-Konflikt zu sprechen, sagte die ägyptische Flötistin Rehan Fayed. «Aber wir hören einander zu, auch wenn wir nicht einer Meinung sind.» Das sei die einzige alternative Lösung.

Das West-Eastern Divan Orchestra wurde 1999 von dem jüdischen Dirigenten und Pianisten Barenboim und dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said gegründet. Das Orchester besteht derzeit aus 32 israelischen und 20 spanischen Musikern, sowie 34 Mitgliedern aus arabischen Staaten.


 

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