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Arbeitsgruppe für Neustart des Kulturbetriebs in NRW. Foto: Hufner
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Wieder auf Anfang - Berliner Kudammkomödie hat neues Ersatzquartier

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Berlin - Sein Theater musste erneut umziehen: Die Komödie am Kurfürstendamm von Martin Woelffer spielt nun vorübergehend am Potsdamer Platz. Nun stehen dort die ersten Vorstellungen an - und bald ein großes Projekt mit Schauspielerin Anna Maria Mühe.

Die Berliner Komödie am Kurfürstendamm hat ihr neues Ausweichquartier bezogen. Nun zeigt das Theaterteam die ersten Vorstellungen am Potsdamer Platz. «Wir sind im Augenblick sehr gespannt», sagte Theaterleiter Martin Woelffer der Deutschen Presse-Agentur. «Wir wissen noch nicht genau: Wie funktioniert das Theater? Wie kommt das so rüber, was auf der Bühne stattfindet? Also für uns jetzt eine sehr abenteuerliche Woche.»

Das Theater ist seit Längerem auf Ausweichspielstätten angewiesen. Die früheren Kudammbühnen wurden abgerissen und der geplante Neubau verzögert sich. Das Theaterteam bespielte in den vergangenen Jahren das Schiller Theater. Weil dort nun die Komische Oper einzieht, wechselte die Kudammkomödie ins Theater am Potsdamer Platz. Das Team bleibt dort voraussichtlich zwei Jahre. «Wir sind so lange am Potsdamer Platz, bis der Neubau fertig ist. Und das wird voraussichtlich noch bis Ende 24, Anfang 25 dauern.»

Weil das Gebäude am Potsdamer Platz derzeit auch anderweitig genutzt wird - zum Beispiel als zentrales Premierenkino während der Berlinale -, kann die Kudammkomödie es nicht das ganze Jahr bespielen. «Wir können dort nur sechs von zwölf Monaten spielen, weil es sonst einfach zu teuer wäre und dort ja auch andere Produktionen laufen», sagte Woelffer. Sie spielten jetzt bis Juni und dann wieder im Herbst. Im Schiller Theater sei das anders gewesen, da seien sie sozusagen der Hausherr gewesen.

An diesem Sonntag (12. März) wird «Rosige Aussicht» mit Edgar Selge und Franziska Walser offiziell wieder aufgenommen, vorher soll es schon eine Voraufführung geben. Eine Woche später, am 19. März, wird es ein Theaterfest geben. Im April ist dann die erste große Premiere geplant - «Stolz und Vorurteil *oder so» nach Jane Austen soll das Theaterdebüt für Schauspielerin Anna Maria Mühe («Totenfrau») sein.

Am Potsdamer Platz bespielt das Team nun einen größeren Saal als vorher. «Ursprünglich hatten wir ja mal zwei Theater mit zusammen 1400 Plätzen», sagte Woelffer. «Im Schiller Theater waren es 1000 Plätze.» Das Theater am Potsdamer Platz habe etwa 1700 Plätze. «Also es ist von der Platzanzahl sehr groß. Ich finde aber, wenn ich so auf der Bühne oder auch im Zuschauerraum stehe, dann habe ich das Gefühl, es hat eine gewisse Intimität», sagte Woelffer. Das neue Theater am Kurfürstendamm werde dann 650 Plätze haben.

Der Kartenvorverkauf läuft nach Angaben Woelffers gut. «Die Leute kaufen tatsächlich viele Karten für alle Produktionen. Also das ist wirklich interessant und macht uns natürlich Spaß», sagte er. Die Sorgen vor dem Coronavirus spielten keine Rolle mehr. Und auch die Angst vor der nächsten Heizrechnung habe sich etwas relativiert. «Im Augenblick haben wir das Gefühl: Wenn man jemals von Normalität sprechen konnte, dann ist die jetzt wieder da.»

 

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