Karlsruhe - Der Komponist Wolfgang Rihm und seine Musik stehen im Mittelpunkt der Europäischen Kulturtage 2012 in Karlsruhe. Das teilte das Kulturamt der Stadt Karlsruhe am Dienstag mit, das zusammen mit dem Badischen Staatstheater erste Überlegungen zu der Neuausrichtung des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals vorstellte.
Der aus Karlsruhe stammende und in Karlsruhe lebende Rihm erhält am 30. September 2010 den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig. Ein Orchesterwerk, das die Stadt Karlsruhe bei Rihm in Auftrag gegeben hat, will das Badische Staatstheater zum 60. Geburtstag des Komponisten am 13. März 2012 aufführen. Drei Tage später - am 16. März 2012 - werden die 21. Europäischen Kulturtage offiziell eröffnet. Der Arbeitstitel lautet "Musik baut Europa - in Karlsruhe". Die Stadt Karlsruhe und das Badische Staatstheater wollen als Festivalpartner "den Blick darauf richten, welche Kreativität und Schaffenskraft von Karlsruhe ausgehend Kunst und Kultur in Europa beeinflussen".
Ergänzend dazu die Pressemeldung der Stadt Karlsruhe:
Wolfgang Rihm und seine Musik sind Thema der Europäischen Kulturtage Karlsruhe 2012
Karlsruhe widmet sich mit seinen Europäischen Kulturtagen 2012 dem zeitgenössischen Komponisten Wolfgang Rihm. In einer Pressekonferenz stellten die Stadt Karlsruhe und das Badische Staatstheater erste Überlegungen zu der Neuausrichtung des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals vor und begründeten die Themenwahl für 2012.
Der aus Karlsruhe stammende und in Karlsruhe lebende Komponist Wolfgang Rihm (Karlsruhes OB Heinz Fenrich: „Ein Ausnahmetalent, das seiner Heimatstadt treu ist“.) erhält am 30. 9. 2010 den Goldenen Löwen der Biennale di Venezia.
In der Begründung des Direktoriums ist nachzulesen: „Wolfgang Rihm erlebte die großen Umbrüche der jüngsten Musikgeschichte innerhalb der letzten 40 Jahre mit und hat ohne ideologische Rigidität die wichtigsten Entwicklungen dieses Zeitraums zu Themen absorbiert, die genauso zeitgemäß sind wie immer.“
„Musik baut Europa - in Karlsruhe“
„Musik baut Europa - in Karlsruhe“ lautet der (Arbeits-)Titel der 21. Europäischen Kulturtage, die vom 16. März bis 6. April 2012 stattfinden. Dabei richten die Festivalpartner Stadt Karlsruhe/Kulturamt und Badisches Staatstheater den Blick darauf, welche Kreativität und Schaffenskraft von Karlsruhe ausgehend, die Kunst und Kultur in Europa beeinflussen.
Der 60. Geburtstag Wolfgang Rihms am 13. März 2012 veranlasst die Veranstalter, zu der Feststellung, Karlsruhe sei ein Kraftfeld zur Gestaltung der zeitgenössischen Musik in Europa. Diese These wird insbesondere durch den Karlsruher Komponisten selbst verkörpert, aber auch durch die Arbeit lokaler Kulturinstitutionen wie der Hochschule für Musik, des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie oder der Hochschule für Gestaltung.
Außerdem steht Rihms musikalisches Werk in einem Dialog mit vielen anderen Kunst- und Kultursparten (Literatur, Bildende Kunst, Tanz, Film), die durch weitere Partner in das Festivalkonzept einfließen. Mit Programmbeiträgen beteiligen sich außer Musikhochschule, ZKM und HfG auch die Städtische Galerie, das Badische Konservatorium, die Literarische Gesellschaft, die Kantorate und die Kinemathek. Ein Schwerpunkt wird die Darstellung neuer Formen bei der Vermittlung zeitgenössischer Kunst sein.
Rihm-Uraufführung in Karlsruhe
Ein Orchesterwerk, das die Stadt Karlsruhe bei Rihm in Auftrag gegeben hat, führt das Badischen Staatstheater zum Geburtstag des Komponisten 2012 auf.
Drei Tage später werden die Europäischen Kulturtage am 16. März 2012 offiziell eröffnet. Am Eröffnungswochenende wird der SWR den ZKM-Hallenbau gemeinsam mit den dort beheimateten Kulturinstitutionen sowie dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg im Rahmen der Sendung „SWR 2 Neue Musik Spezial“ zum Klingen bringen. Ein Höhepunkt ist an diesem Wochenende auch die Uraufführung von sechs konzertanten Plastiken. Kompositionen von Jörg Widmann, Markus Hechtle, Rebecca Saunders, Pascal Dusapin, Olga Neuwirth, Peter Ruzicka und dazu korrespondierende Installationen werden von Karlsruher Ensembles interpretiert und von der Szenografie-Klasse der Hochschule für Gestaltung in Szene gesetzt.
Das Badische Staatstheater beteiligt sich außerdem mit der Premiere eines spartenübergreifenden Projekts, der Einladung einer großen Operninszenierung, mit dem eigenen Operneinakter „Monolog der Lucile“ und mindestens einem weiteren Konzert am Programm der Europäischen Kulturtage. Weitere Projekte, so auch ein Projekt mit Kindern und Jugendlichen, sind in Planung.