Würzburg - Knapp achtzig Jahre liegen zwischen der jüngsten Künstlerin des Würzburger Mozartfestes und dem ältesten Protagonisten: Die zehn Jahre alte Geigerin Leia Zhu und der 89 Jahre alte Dirigent Herbert Blomstedt stehen in diesem Jahr für das Motto des fast 100 Jahre alten Festivals. Das Festival widmet sich in diesem Jahr dem Thema «musikalische Reife».
Das Würzburger Mozartfest widmet sich der künstlerischen und menschlichen Reife. «Mozart 36 - Was ist Reife?», fragen die Organisatoren in Anlehnung an den Komponisten (1756-1791), der kurz vor seinem 36. Geburtstag starb und dennoch ein umfangreiches Lebenswerk hinterließ.
Vom 2. Juni bis 2. Juli werden Künstler deshalb vor allem Früh- und Spätwerke verschiedener Komponisten aufführen, darunter neben Mozart auch Mendelssohn, Schubert oder Chopin. Dabei soll es auch darum gehen, welche Zusammenhänge es zwischen Alter oder Begabung eines Menschen und seiner Reife gebe und ob künstlerische Reife zwingend mit menschlicher einhergehe, sagte Intendantin Evelyn Meining im Vorfeld.
«Artiste étoile» und damit prägende Künstlerpersönlichkeit des Festivals ist zum ersten Mal eine Frau: die Sopranistin Christiane Karg. Die Sängerin steht gerade in Chicago auf der Bühne und hat im Sommer zum zweiten Mal den Echo Klassik erhalten.
Das Würzburger Mozartfest existiert seit 1921. Heute hat es jährlich mehr als 20 000 Besucher und bietet mehr als 60 Konzerte an. 2017 spielen die Künstler an 22 verschiedenen, meist historischen Orten der «schönen prächtigen Stadt», wie Mozart Würzburg im Jahr 1790 genannt hat: Im Kaisersaal und Hofgarten der Residenz, im Kiliansdom, dem Käppele und in verschiedenen Weinkellern.