Würzburg - Klassik-Fans ist das seit 1921 existierende Würzburger Mozartfest gut bekannt. Aber auch Klassik-Frischlinge finden mittlerweile Gefallen daran. Denn das Mozartfest geht neue Wege und bietet die Töne des Musikgenies auch an ausgefallenen Orten und in modernen Varianten.
Rap, Breakdance, Weinkeller, Golfplatz - diese Musik- und Tanzstile und Orte bringt man üblicherweise nicht sofort mit dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart zusammen. Das Würzburger Mozartfest traut sich die Kombination dennoch - und hofft darauf, damit mehr Menschen für Klassik begeistern zu können. Am Freitag (25. Mai/19.30 Uhr) wird die diesjährige Ausgabe des Festivals in der Würzburger Residenz eröffnet. Zum Auftakt erklingen Mozarts letzte Sinfonie «Jupiter» und die sinfonische Rarität «Il re pastore». Der Abend steht unter der musikalischen Leitung von Hartmut Haenchen, der kürzlich von der Zeitschrift «Opernwelt» zum Dirigenten des Jahres gekürt wurde.
Dem Auftakt in der Unesco-Weltkulturerbestätte folgen bis zum 24. Juni mehr als 60 Konzerte an mehr als 20 Spielstätten. Insgesamt spielen Musiker aus aller Welt mehr als 40 verschiedene Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Zudem bringen die Künstler Stücke von mehr als 50 weiteren Komponisten auf die Bühne. In diesem Jahr steht das Festival im Zeichen der Aufklärung. Dementsprechend stehen Konzerte im Programm des Festivals, die damals wie heute von einer neuen Mündigkeit und von Freiheitsgedanken zeugen.
Die Zielgruppe des Würzburger Mozartfestes definiert Intendantin Evelyn Meining sehr breit. Denn sie will mit ihrem Programm sowohl die typischen Klassik-Fans als auch junge Leute und Menschen, die sonst nicht viel mit Klassik am Hut haben, ansprechen.
Und so erklingt die Klassik des Mozartfestes auch am Grün des Würzburger Golfplatzes, in der Wallfahrtskirche Käppele, in der Kelterhalle des Bürgerspitals, auf dem Gelände der Landesgartenschau und in einem Tanzclub. Eigens für die diesjährige Ausgabe ist zudem das Werk ««Die Zauberflöte reloaded» geschrieben worden, das am 19. Juni uraufgeführt wird. Das Stück mischt die klassische Oper mit Elementen aus der Moderne und lässt Rap, Hip Hop und Breakdance Teil der Aufführung werden.
Dass diese Fusion von Klassik und Jugendkultur beim Publikum sehr gut ankommt, zeigte sich bereits 2013, als die Schweinfurter Breakdancer DCC mit «Breakin' Mozart» für Furore sorgten. Noch heute sind die Tänzer mit dem Stück weltweit unterwegs.
Das Würzburger Mozartfest existiert seit 1921 und gilt als das älteste in Deutschland. Es will die Werke Mozarts pflegen, vermitteln und ein Podium für eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit seiner Musik schaffen. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 23 000 Menschen das Mozartfest.