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Wacken - Im beschaulichen Wacken dominiert bereits die Farbe Schwarz. Das nach Veranstalterangaben größten Heavy-Metal-Festival der Welt startet zwar offiziell erst am Donnerstag, doch bereits am Mittwoch strömten laut Polizei bereits Zehntausende Headbanger in das schleswig-holsteinische Dorf. Die 75 000 Tickets für die 25. Ausgabe des Spektakels waren binnen 44 Stunden verkauft.
Während viele Metaller noch ihre Zelte aufbauten, wummerten von mehreren kleineren Bühnen bereits die Bässe. Seit Jahren gilt der Mittwoch als Hauptanreisetag der Headbanger. Als erster Höhepunkt galt am Abend der Auftritt der örtlichen Feuerwehr-Kapelle, der «Wacken Firefighters», die traditionell 20 Stunden vor dem offiziellen Auftakt ihre Blasmusik spielt.
Mit rund 90 Minuten Verspätung hatte am Morgen auch der in Stuttgart gestartete «Metal-Train» mit 920 Fans den Bahnhof von Itzehoe erreicht. «Die Stimmung im Zug war insgesamt friedlich und schön», sagte Mitorganisator Tom Hinz der Deutschen Presse-Agentur. Zum Zug hätten auch zwei Partywagen mit drei Bars gehört. Die Headbanger - benannt nach dem heftigen Schütteln und Kreisen des Kopfes zur Musik - hätten die gesamte Reise durchgefeiert. «Die Bars mussten wir eine halbe Stunde vor Itzehoe schließen, weil die nicht aufhören wollten.»
Ebenfalls am Mittwoch hauten die ersten Nachwuchs-Musiker aus mehreren Ländern beim «Metal Battle» in die Saiten. Unter anderem haben sich junge Musiker aus China und Indien angesagt. Die richtigen Metal-Größen werden aber erst ab Donnerstag auf den sieben Festivalbühnen stehen. Bis Samstag weit nach Mitternacht wollen 120 Bands wie Motörhead, Megadeath, Schandmaul und Skid Row auftreten.
Mit knapp 800 Gästen auf einer kleinen Wiese hatte in Wacken 1990 alles angefangen. 24 Jahre nach der Gründung gehört das W:O:A zu den großen Festivals in Deutschland. Die Stromleistung beträgt zwölf Megawatt. Rund 220 Hektar Gelände stehen für das Spektakel zu Verfügung.
André Klohn