Hamburg - Auch mehr als zwei Jahre nach der Eröffnung ist die Hamburger Elbphilharmonie ein Publikumsmagnet. «Die Auslastung im Großen Saal liegt nach wie vor bei praktisch 100 Prozent», sagte Intendant Christoph Lieben-Seutter am Montag bei der Vorstellung des Programms für die Saison 2019/20.
Seit Eröffnung des spektakulären Konzerthauses im Januar 2017 haben bereits mehr als zwei Millionen Menschen ein Konzert in der «Elphi» besucht. Rund zehn Millionen Menschen besichtigten die Plaza, die öffentliche Aussichtsplattform in 37 Metern Höhe über dem Hamburger Hafen.
Seit der Eröffnung sind auch die besten Orchester der Welt zu Gast, darunter die Wiener und Berliner Philharmoniker, diesmal unter ihrem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko. Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven erklingen komplette Werk-Zyklen des Komponisten: Aufführung aller Sinfonien durch die Wiener Philharmoniker unter Andris Nelsons, Aufführung aller Klavierkonzerte durch Sir András Schiff mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer, Aufführung aller Klaviersonaten durch Igor Levit und Aufführung aller Streichquartette durch das Quatuor Ébène.
Eröffnet wird die Saison am 6./7. September anlässlich des Amtsantritts von Alan Gilbert als Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters unter anderem mit der Uraufführung eines Werks der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin. Beim Festival «Britain Calling» stehen vier Konzerte unter der Leitung von Mirga Gra?inyte-Tyla, der Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra, im Zentrum. «Auf dem Programm steht ausschließlich britische Musik, die in den letzten hundert Jahren komponiert wurde», sagte Lieben-Seutter.
Der Komponisten-Schwerpunkt beim 5. Internationalen Musikfest Hamburg ist der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina gewidmet, die seit mehr als 25 Jahren in Appen beim Hamburg lebt. Zwei weitere Festivals beschäftigen sich mit der schillernden Musik der «Seidenstraße» und der Wiener Musikszene abseits der Klassik («Ganz Wien»). Den «Reflektor» gestaltet diesmal Manfred Eicher, Gründer und Chef des Labels ECM. «Zudem gibt es Lieder- und Orgelabende sowie Kammermusik und Klavier-Recitals, viel Jazz, Weltmusik und Elektronik mit herausragenden Interpreten und Programmen», sagte Lieben-Seutter.
Mit einem umfangreichen Education-Angebot will die Elbphilharmonie außerdem weiterhin ihrer Bestimmung als «Haus für alle» folgen. «Die Elbphilharmonie ist spannend, vielfältig, aber auch sehr aufwendig», sagte der Intendant. Er verglich das Konzerthaus mit einem großen Schiff, für das man viele Mann Besatzung brauche. Er habe nach wie vor das Gefühl, «dass hier 200 begeisterte Idealisten arbeiten». Das Programm könne sich sehen lassen. «Mir fallen wenige Häuser ein, die ein ähnliches Angebot zu bieten haben», meinte Lieben-Seutter.
Der Kartenvorverkauf für die Konzerte in Elbphilharmonie und Laeiszhalle startet am 20. Juni. Für die meisten Konzerte von HamburgMusik und NDR können Tickets ab sofort und noch bis zum 17. Mai bestellt werden. Wenn die Nachfrage für eine Veranstaltung größer ist als das Angebot an verfügbaren Plätzen, werden die Karten nach dem Zufallsprinzip zugeteilt.