Das Thema „Musikberufe und wie erlerne ich sie“ war schon immer ein zentrales Thema in der Berichterstattung der neuen musikzeitung. Ging es in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik mehr um den Mangel (an hochklassigen Interpreten, an gut ausgebildeten Musiklehrern, an einer musikalischen Breitenausbildung), so stehen heute andere Themen im Vordergrund: Der Überfluss ist das Problem. Es gibt zu viele gut ausgebildete Instrumentalisten, zu viele Lehrer. Die kann der Markt (die Orchester, die Schulen, die Musikschulen) nicht mehr so aufnehmen wie früher.
Welche Konsequenzen das für Musikschule, allgemein bildende Schule und Hochschule hat, will das Dossier „Musikberufe im Wandel“ aufzeigen. Dabei ging es der Redaktion nicht in erster Linie um eine lückenlose Darstellung des Problems sondern um die Gegenüberstellung verschiedener Standpunkte und Aspekte. Noch ein Hinweis: In der nächsten Ausgabe der nmz folgt ein Bericht über die D-A-CH-Tagung des Deutschen Tonkünstlerverbands unter dem Titel „Musikstudium, was dann? – Neue Musikberufe, neue Studiengänge“, die Anfang Oktober im Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen stattfand.