Robert Zollitsch, bayerischer Zitherspieler, unternahm als musikalischer Leiter eines Ensembles der mongolischen Sängerin Urna Chahar-Tugchi zahlreiche Reisen nach China, Tibet und in die Mongolei. Hier, auf seiner Solo-CD, versucht er, traditionelle asiatische Klänge mit bayerischer Volksmusik zu mischen und bedient sich bei den Vokal-Stücken (unterlegt mit eigenen Texten sowie mit Texten von Ludwig Zollitsch) sowohl der bayerischen Jodel- als auch der tibetanisch-mongolischen Kehlkopf-Technik. Dadurch entstehen starke Kontraste, die beim ersten Hören befremdlich klingen und den Titel „Zwiefach“ erklären helfen.
Um es gleich zu sagen: Ein „Hörgenuss“ ist bei dieser Art von Musik nicht möglich, wohl auch nicht vorgesehen. Zollitschs Kehlkopf-Gesang bleibt stets auf dem gleichen (Grund-) Ton, klingt rau, aggressiv und brummig und erinnert an den Klang eines Didgeridoos. Immerhin enthält das Booklet alle Texte, und zwar in deutscher (Übertragung aus dem Bayerischen in „Schriftsprache“), englischer und französischer Sprache. In „A scheene Roas“ wird das Verhalten eines Asien-Reisenden kritisiert, „Der Krieg und der Frieden“, „Sein wie er“ und „Die Freude“ schlagen philosophische Töne an (Auszug: „Leben ist einfach und oft schwer...“). Auch als von New-Age-Einflüssen wenig berührter Hörer hat man das Gefühl, Derartiges irgendwo schon einmal vernommen zu haben.
Die Zither behandelt Zollitsch mit verschiedenen, teilweise ungewöhnlichen Techniken, zum Beispiel benutzt er bei der Einleitung zu „A scheene Roas“ einen Bogen und funktioniert sie so zum Streichinstrument um, oder er wendet Glissando-Techniken an. Meistens jedoch klingt dieses schöne Instrument bei ihm zu sehr nach „geschrubbter“ Country-Gitarre.