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Rückblende 2009/06

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Vor 50 und vor 100 Jahren
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45. Jahresversammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins und 14. Weltkongress der Jeunesses Musicales

Vor 100 Jahren

… steht die nmz ganz im Zeichen der 45. Jahresversammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins. Hierzu den Leitartikel zu schreiben, war der bekannte Musikschriftsteller Paul Marsop eingeladen. Er erinnert an die „unzweideutig ausgesprochene Absicht seine Stifters Franz Liszt, nach dem Wortlaut seiner Satzung sollte der Verein der ‚Pflege und Förderung des Deutschen Musiklebens im Sinne einer fortschreitenden Entwicklung‘ dienen. Seine Bestimmung war es vor Allem, den Werdenden zu helfen, nicht den Fertigen – den Werdenden, neuen Zielen entgegen Ringenden, sofern sich in ihnen originale Begabung rege. Just den in der Gährung Begriffenen, die dadurch am besten zu fördern sind, dass man ihnen Gelegenheit gibt, erklingen zu hören, was sie im ersten leidenschaftlichen Aufwallen der Phantasie … niederschrieben …“ Vorstand und Musikausschuss müssen sich von Paul Marsop allerdings auch Kritik gefallen lassen: Es „tauchten bei unseren Tagungen Kompositionen auf, die mit dem durch die Satzung festgelegten Vereinszweck wenig zu tun haben …“, und deshalb regt er an, „dem Verein eine neue, das Weiterleben rechtfertigende Tätigkeitsgrundlage zu schaffen“.
(Neue Musik-Zeitung, 17. Juni 1909, S. 381f.)

Vor 50 Jahren

… fasst Bernhard Bosse vom 14. Weltkongress der Jeunesses Musicales in Paris mit rund 1.000 jugendlichen Delegierten aus 18 Nationen seine Eindrücke zusammen: „Der Gedanke an sich, in jedem Jahr in einem anderen Land die Musik als völkerverbindendes Element in der Jugend und für die Jugend aufzurufen, entspricht so sehr einem teils bewussten, teils unbewussten Zug in der Haltung dieser vielen jungen Menschen, dass keine Befürchtung für das ‚Alt-Werden‘ dieser Jugendorganisation aufkommen kann.“ Zum Konzert des internationalen Orchesters der Jeunesses Musicales: „der absolute Höhepunkt, … es ist stets von neuem verblüffend, dass sich junge Musiker aus vieler Herren Länder in wenigen Tagen zu einem so homogenen Klangkörper zu vereinigen bereit sind, wie wir es auch in diesem Jahr erleben durften. Ohne den Zündfunken der Idee ist eine derart vollkommene und abgerundete Leistung in so kurzer Zeit nicht zu erreichen …“

„Die Aktivierung der Jugend selbst als Voraussetzung einer sicheren Zukunft dieser Bewegung“, kommentiert Eckart Rohlfs, „ist als einer der großen Erfolge dieses Kongresses anzusehen, den Anteil der Jugend an der Organisation der JM zu intensivieren, alle verantwortlichen Posten durch jugendliche Mitglieder zu verdoppeln. Immer mehr kommt der Wunsch der Jugendlichen nach Förderung der aktiven Arbeit der Kammerorchester, Chöre, Volkstanzgruppen, Schallplattenclubs, zum Ausdruck, ebenso Verlangen nach Kontakten in Form von Festspieleinladungen, Grenzlandaustausch.“

VIII. Jahrgang, Nr. 3, Juni/Juli 1959, S. 16
 

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