Body
„...im Wettgesang müsst ihr bestehn“ – dieser Kerngedanke aus den „Meistersingern von Nürnberg“ trifft wie kein zweiter die Situation der frischgebackenen Sängerinnen und Sänger. Typisch für einen Wettgesang ist, dass die meisten Wettstreiter trotz größter Mühen keinen Preis erhalten. Wahrgenommen werden nur die Sieger im Rampenlicht, und die große Mehrheit im Dunkeln, die sieht man nicht. Dies ist in der Oper so, aber noch mehr im wirklichen Leben.
V orgestellt wird hier ein Forchungsprojekt, in dem es auch um einen Sängerwettstreit geht, und zwar um den Wettstreit der zahlreichen Sängerinnen und Sänger um die wenigen Engagements und raren Positionen, die der Arbeitsmarkt bietet. Das sogenannte Absolventen-Projekt befasst sich mit der Übergangsphase von der künstlerischen Ausbildung an der Musikhochschule in das Berufsleben. Im Mittelpunkt des Absolventen-Projekts steht die Lebenssituation von Sänger/-innen und Instrumentalist/-innen, die ihre Ausbildung an der Hochschule beendet haben und ihre berufliche Karriere auf dem Arbeitsmarkt beginnen wollen.
Ergebnisse aus einer Befragung von Agenten der ZBF
Die Gesprächspartner der Zentralen Bühnen-, Film- und Fernsehvermittlung (ZBF) in Frankfurt und Leipzig zeigten sich sehr interessiert an diesem Projekt. Allgemein kann man sagen, dass die ZBF sehr bemüht ist, mit den Hochschulen in Kontakt zu kommen und möglichst frühzeitig durch entsprechende Informationsveranstaltungen und Vorsingen im Rahmen des Gesangsstudiums die Studierenden des Faches Gesang über den Arbeitsmarkt und seine Anforderungen zu informieren. Dieses Angebot wird von den Hochschulen jedoch unterschiedlich genutzt.
Zunächst setzt sich auf dem Arbeitsmarkt eine Struktur weiter fort, die bereits typisch für die Ausbildung ist: Die meisten Absolventen streben eine Karriere als Solist oder Solistin an. Obwohl ein Engagement als Chorsängerin oder Chorsänger eine größere soziale Sicherheit und ein höheres Einstiegsgehalt bietet, wird diese Möglichkeit von vielen als weniger attraktiv angesehen.
Die Arbeitsmarktsituation, mit der die Absolventen bei ihrem Start in den Beruf konfrontiert werden, stellt sich in der Erfahrung der Agenten etwa folgendermaßen dar: Auf der einen Seite gibt es einen dramatischen Überhang an lyrisch ausgebildeten Frauenstimmen. Gleichzeitig gilt der Alt augenblicklich noch als ein Mangelfach. Die Situation für Sopranistinnen wird von allen Befragten übereinstimmend als dramatisch und tragisch bezeichnet, weil es viele gut oder sogar sehr gut ausgebildete Sängerinnen gibt, die aber praktisch nicht vermittelbar sind, weil die entsprechenden Stellen fehlen. Die Erfahrungswerte der ZBF in Frankfurt beispielsweise liegen bei 40 bis 50 guten und daher vermittelbaren lyrischen Stimmen, von denen aber nur fünf oder sechs pro Jahr in den solistischen Bereich vermittelt werden können. Diejenigen, denen das nicht gelingt, singen dann häufig für entsprechende Stellen im Chor vor. Das hat zur Folge, dass das sängerische Anspruchsniveau sich auch für diese Chorstellen schnell hochgeschraubt hat und praktisch nur noch auf Solo-Niveau vermittelt wird. Je nach Geschmack und Gewohnheit von Chordirektoren singen nach Erfahrungen der ZBF bis zu 60 Frauen für eine Chorstelle im Sopran- oder ersten Altfach vor. Eine gewisse Ausnahme bildet nur das tiefe Altfach, weil es schon von Natur aus weniger tiefe Frauenstimmen gibt. Da aber auch nicht so viele Chorstellen vakant sind wie es Bewerberinnen gibt, müssen – wiederum nach Erfahrungen der ZBF – selbst sehr gute lyrische Stimmen in der Regel sechs bis zwölf mal vorsingen, bevor sie ein Engagement erhalten. So kommt es nicht selten vor, dass zwischen Hochschulabschluss und erstem Vertrag zwei Jahre vergehen. Natürlich drängen in der Zwischenzeit neue Absolventen auf den Markt. Zusätzlich wird die Konkurrenzsituation durch sehr gut ausgebildete ausländische Sängerinnen und Sänger verstärkt, die ebenfalls in beträchtlichen Zahlen auf den deutschen Arbeitsmarkt strömen. Da das Anspruchsniveau insgesamt sehr hoch liegt, haben die Sängerinnen, die bescheidenere Leistungen erbringen und von ihrem Aussehen oder ihrer künstlerischen Ausstrahlung her Konkurrenznachteile haben, umso gravierendere Bewerbungsnachteile.
Anders verhält es sich bei den Männerstimmen. Hier gibt es seit einigen Jahren offenbar sowohl im Chor- als auch im Solobereich gewisse Nachwuchsprobleme. Zum Zeitpunkt der Interviews (Anfang 1999) gab es nach Auskunft der ZBF in Frankfurt ungefähr 60 offene Stellen für Chortenöre, von denen im Jahr erfahrungsgemäß etwa vier bis sechs nicht besetzt werden können, weil es an geeignetem Nachwuchs fehlt. Relativ günstig sieht die Situation auch für Bassisten aus: Während sich früher auf eine Vakanz im Chor ungefähr zehn Sänger beworben haben, gibt es heute nur noch drei bis vier geeignete Kandidaten. Das hat zur Folge, dass sich hier das Anspruchsniveau nicht so hochgeschaukelt hat und gelegentlich auch ein Kandidat Erfolg haben kann, dessen sängerische Leistungen eher mittelmäßig sind.
Dana Bryant im Tränenpalast 1993, Foto: M. Hufner
Diese Arbeitsmarktschilderungen können durch einige konkrete Zahlen untermauert werden, die aus den Statistiken des Bühnenvereins stammen und zum Beispiel im MusikAlmanach 1997/98 und 1999/2000 nachzulesen sind. Nach diesen Angaben haben im Studienjahr 1996/97 insgesamt 1.162 Studierende das Hauptfach Gesang studiert. Zwei Drittel davon (66 Prozent) sind Frauen. Insgesamt hat die Zahl der Gesangsstudenten im Vergleich zum Studienjahr 1992/93 um acht Prozent zugenommen. Noch stärker ist im selben Zeitraum die Zahl der Absolventen gestiegen, und zwar seit 1993 um insgesamt 24 Prozent auf 183 Absolventen im Jahr 1997.
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich jedoch in entgegengesetzter Richtung. Im selben Zeitraum ist die Zahl der festen Gesangsstellen in den Ensembles der öffentlichen Musiktheater um 16 Prozent auf 1.622 gesunken. Wenn man die allerneuesten Zahlen hinzunimmt, ist die Anzahl der fest engagierten Sänger 1997/98 noch weiter (auf 1.583) zurückgegangen, womit der Rückgang sich inzwischen auf über 18 Prozent beläuft. Im Bereich des Opernchores sind die Beschäftigungsmöglichkeiten ebenfalls zurückgegangen, und zwar von der Spielzeit 1992/93 zu 1997/98 um gut 10 Prozent. Mit anderen Worten: Zunehmend mehr Absolventen, besonders Absolventinnen, bewerben sich um immer weniger Stellen. Ist es einem jungen Absolventen (schwierig) oder Absolventin (sehr viel schwieriger) gelungen, einen Solisten-Vertrag für ein oder zwei Jahre zu ergattern, stellt sich die Frage, wie es nach Ende des Vertrages beruflich weitergehen wird. Zwei Aspekte des Arbeitsmarktes spielen dabei und auch für die spätere berufliche Entwicklung der Sängerinnen und Sänger eine wichtige Rolle: einerseits die oben beschriebene allgemeine Situation der deutschen Theater, andererseits die tarifrechtliche Gestaltung der Arbeitsverträge.
Die Arbeitsmarktsituation für Sänger/-innen hängt ganz wesentlich ab von der Situation der Musiktheater. Hier geht die Tendenz eindeutig dazu, aus finanziellen Gründen Theater und Ensembles zusammenzulegen oder gar ganz zu schließen, wie dies vor allem in den neuen Bundesländern bereits mehrfach der Fall gewesen ist. Ob dieser Trend durch zusätzliche Vakanzen bei Festivals, Festspielen oder anderen zeitlich begrenzten Musikfesten kompensiert werden kann, ist offen. Eine andere Beobachtung in diesem Zusammenhang ist die Tendenz, Sänger/-innen schneller auszutauschen und andere zu engagieren. Auch darauf müssen sich Sängerinnen und Sänger vorbereiten.
Ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Durch den allgemeinen Usus der Opernhäuser, im 13. Vertragsjahr zum 15. Vertragsjahr zu kündigen, um den Status der Unkündbarkeit zu vermeiden, sind Solisten in der Regel spätestens dann gezwungen, an eine andere Bühne zu gehen, sich gehaltsmäßig zurückstufen zu lassen oder freiberuflich tätig zu sein. Hier sind sie dann mit dem Problem konfrontiert, dass auf dem Arbeitsmarkt nicht in erster Linie erfahrene, sondern vor allem junge Sänger gefragt sind, insbesondere bei den Frauenstimmen. Die kritische Altersgrenze liegt bei tiefen Bässen und zweiten Alt bei 40 Jahren, bei den Männerstimmen gelegentlich in Ausnahmefällen bei 41 oder 42 Jahren. Im überlaufenen Sopranbereich dagegen liegt die Altersgrenze bei 30 bis 32 Jahren. Sogar hochqualifizierte Kräfte sind dann nur noch sehr schwer zu vermitteln. Eine 40-jährige Soubrette gilt bei der ZBF als unvermittelbar. Hier stellt sich die sehr schwierige Frage, wie es dann beruflich weitergeht. Neben einer freiberuflichen Tätigkeit als Sängerin oder Sänger, die meist sehr unsicher und problematisch ist und der Möglichkeit, zu unterrichten, bleiben nicht viele Möglichkeiten einer festen Tätigkeit.
Eine Befragung von Gesangsstudierenden
Vor diesem eher trüben Hintergrund ist es interessant, die Frage zu stellen, inwieweit diese Berufs- und Arbeitsmarktsituation den Studierenden des Faches Gesang überhaupt bekannt oder bewusst ist. Daher folgen hier einige Zwischenergebnisse einer aktuellen Befragung von Studierenden des Faches Gesang, die zur Zeit durchgeführt wird.
Vor dem Hintergrund der bisherigen Ausführungen ist die Frage interessant, wie die Studierenden den Arbeitsmarkt einschätzen. Die entsprechenden Fragen lauteten: „Wie beurteilen Sie die allgemeine Lage auf dem Arbeitsmarkt für Sänger/-innen?“ und „Wie schätzen Sie Ihre persönlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt ein?“ Diese und andere Fragen konnten mit einer fünfstufigen Skala zwischen „sehr gut“ und „sehr schlecht“ beantwortet werden.
Bemerkenswert an diesen Ergebnissen scheint folgendes: Zwar schätzt niemand die Arbeitsmarktlage als „sehr gut“ ein, und nur eine Minderheit von fünf Prozent meint, die Arbeitsmarktsituation sei „gut“. Aber fast die Hälfte der Befragten bewertet die Arbeitsmarktlage immerhin als „befriedigend“. Die andere Hälfte dagegen ist in ihrem Urteil realistischer. Vergleicht man nun die Einschätzung der Arbeitsmarktlage mit der Einschätzung der persönlichen Chancen, ist eine auffällige Diskrepanz festzustellen: Die persönlichen Chancen werden fast durchweg positiver eingeschätzt als die Arbeitsmarktlage. Nur fünf Prozent betrachten die Arbeitsmarktlage als “gut”, aber 41 Prozent schätzen ihre persönlichen Chancen als „gut“ ein. Zwar sehen 18 Prozent die Arbeitsmarktlage als „sehr schlecht“ an, aber nur drei Prozent betrachten ihre eigenen Chancen als „sehr schlecht“. Über die Ursachen dieser Diskrepanzen kann man im Moment nur spekulieren: Ist es Fehlinformation, Zweckoptimismus, Selbstüberschätzung, Verdrängung? Einstweilen muss diese Fragte unbeantwortet bleiben.
Faktoren, die den beruflichen Erfolg beeinflussen
Wenn die Absolventen die Hochschule verlassen haben und sich um Engagements bemühen, ist eine der ersten Fragen, mit der sie sich beim Vorsingen konfrontiert sehen: Welche Qualifikationen werden erwartet, welche bringe ich mit?
Die folgenden Ausführungen beziehen sich speziell auf die Frage, welche Fähigkeiten und Eigenschaften ein Sänger oder eine Sängerin aus der Sicht der Agenten besitzen muss, um erfolgreich als Solist an ein Opernhaus vermittelt werden zu können.
Natürlich spielen die stimmlichen Qualitäten eine ganz wesentliche Rolle, zum Beispiel ein gute stimmliche Veranlagung, eine ausdrucksvolle Stimme, schönes Timbre, gute Gesangstechnik und Atemführung. Hervorragende sängerische Qualifikationen sind die Grundvoraussetzung. Das allein aber reicht für eine sängerische Karriere meist nicht aus. Darüber hinaus spielen noch eine Reihe von anderen Faktoren eine Rolle, die in der obenstehenden Tabelle zusammengefasst sind.
Erste Schlussfolgerungen und Fazit
Welche Schlussfolgerungen wären daraus in Hinblick auf Ausbildung und Studium zu ziehen? Ein schmerzhaftes Fazit aus der zunehmenden Diskrepanz zwischen sinkenden Arbeitsmöglichkeiten und steigenden Studenten- und Absolventenzahlen ist, dass eine wachsende Zahl von aufwendig ausgebildeten Sängerinnen und Sängern ihren Lebensunterhalt in gesangsfremden Bereichen verdienen muss. Es ist klar, dass dies kein wünschenswerter Zustand ist. Die Frage ist, wie dieser Zustand geändert werden kann. Da nicht zu erwarten ist, dass sich die Arbeitsmarktsituation verbessert, sondern eher das Gegenteil der Fall sein wird, kann eine Lösung nur darin bestehen, die Anzahl der ausgebildeten Sänger/-innen zur reduzieren und diese gleichzeitig besser auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Wie könnte das erreicht werden?
1. Bereits vor der Aufnahmeprüfung und vor dem Studium müssten die an einem Gesangsstudium interessierten Gesangsschüler/-innen durch Musikschulen und ihre Gesangslehrer/-innen umfassend und realistisch über Berufsperspektiven und Arbeitsmarkt informiert werden. Die von Herrn Dr. Büttner neu formulierten „Blätter zur Berufskunde“ tun dies in der notwendigen Deutlichkeit. Jede/-r Gesangsschüler/-in und jede/-r ihrer Lehrer/-innen sollte sich damit auseinander gesetzt haben, bevor man sich für ein Gesangsstudium entscheidet. Realistische Informationen über die Arbeitsmarktperspektiven und eine gründliche Beratung durch die verantwortlichen Gesangslehrer/-innen tragen wahrscheinlich dazu bei, dass sich von vorneherein weniger Kanditat/-innen um ein Gesangsstudium bewerben.
2. Die Hochschulen sollten zumindest zeitweise weniger Hauptfach-Gesangsstudenten ausbilden. Diese müssten durch eine veränderte Aufnahme-Prüfung noch sorgfältiger in Hinblick auf den späteren Beruf ausgewählt werden. Die Aufnahmeprüfungen sollten folgende Aspekte berücksichtigen:
• noch strengere fachliche Auswahl,
• deutliche Reduktion theoretischer Fächer wie Harmonielehre, Musiktheorie oder praxisfremde Gehörbildung, statt dessen:
• persönliche Aufnahmegespräche, in denen Aspekte wie Persönlichkeit und Motivation berücksichtigt werden,
• statt theoretischer Prüfungen kleine Schauspielproben, Sprechproben, Darstellungsaufgaben und so weiter,
• eventuell Einbeziehung von Vertretern der Praxis (zum Beispiel Agenturen) in das Prüfungsgremium.
3. Es bedarf einer grundlegenden Reform des Studiums. Die Richtung der Reformen müsste darauf abzielen, dass
a) der Praxisbezug gesteigert wird,
b) überflüssige theoretische Fächer abgebaut werden und
c) statt dessen andere praxisrelevante, aber auch für andere Gebiete außerhalb des Gesangs nützliche Fächer eingeführt werden (zum Beispiel Organisation und Selbstmanagement, Musikermedizin und so weiter).
olgende konkrete Gesichtspunkte könnten im einzelnen dabei eine Rolle spielen:
• mehr Hauptfachunterricht vor allem in den Anfangssemestern, mehr Repertoire- und Partienstudium, mehr praxisbezogene Korrepetition;
• obligatorische Praktika an Theatern und Agenturen;
• weniger Musiktheorie und Harmonielehre, statt dessen:
• pragmatische Musikgeschichts- und praxisbezogene Gehörbildungsveranstaltungen;
• Einführungen in Musikpsychologie (zum Beispiel Themen wie Begabung und Entwicklung) und Musiksoziologie (zum Beispiel Themen wie Musikleben und seine Institutionen);
• obligatorische Veranstaltungen über Berufskunde, die nicht nur Kenntnisse über den Sängerberuf vermittelt, sondern auch Wissen über den Musik- und Arbeitsmarkt, Bewerbung bei Agenturen, Selbstmanagement und Ähnliches;
• Musikermedizin: Wissen über Gesundheit und Krankheitsprävention, Entspannungsverfahren, Umgang mit Lampenfieber, Stressbewältigung und so fort;
• Einführung eines Mentoren-Systems, bei dem die Studierenden gleich zu Studienbeginn für eine gewisse Zeit durch einen erfahreneren Sänger oder Sängerin aus der Berufspraxis betreut werden;
• zusätzliche Angebote, die Bezug zum Gesang haben, aber auch für andere Bereiche nützlich sein könnten (transferable skills): zum Beispiel Rhetorik, Einblick in Kulturmanagement, Sprachen, Verhandlungsführung und Organisationsvermögen, soziale Kompetenzen, Pädagogik/praxisbezogene Didaktik, Computer, Atemtherapie sonstige therapeutische Bereiche (Entspannungsverfahren, Musiktherapie ...);
• szenischer Unterricht mit Regisseuren aus der Praxis;
• eventuell postgraduale Weiterbildungsangebote von Seiten der Hochschulen.
Last but not least wäre ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt die Abschaffung der langen Semesterpausen mit dem Ziel einer kontinuierlichen Betreuung und eines kürzeren Studiums. Allerdings provozieren solche Vorschläge zunächst einen Aufschrei und Widerstand bei den Hochschullehrer/-innen und sind kurzfristig wohl auch nicht durchsetzbar.
In anderen europäischen Ländern gibt es verstärkte Bemühungen, durch ähnliche Projekte die Musiker/-innen besser auf das veränderte berufliche Umfeld vorzubereiten. Es ist höchste Zeit, dass sich auch die deutschen Hochschulen diesen Herausforderungen stellen.
Heiner Gembris, Professor für Musikwissenschaft an der Universität Halle