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«Sing Street» - Der Soundtrack des Erwachsenwerdens. Filmplakat
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«Sing Street» - Der Soundtrack des Erwachsenwerdens

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Berlin - Regisseur John Carney hat Musikfilme zu seinem Markenzeichen gemacht. Jetzt bringt er ein besonders wunderbar gemachtes Exemplar des Genres auf die Leinwand - der Soundtrack zum Erwachsenwerden. Die Musik führt ihn dieses Mal in seine irische Heimat.

Der irische Regisseur John Carney ist auch Musiker - und als solcher bekannt für seine Musikfilme. Er brachte den wunderbaren Film «Can A Song Save Your Life» mit Keira Knightley und Mark Ruffalo und dem Sound der Stadt New York ins Kino. Und sein neuer Film ist sogar noch ein bisschen zauberhafter. Dieses Mal führt die Musik ihn in seine irische Heimat.

Irland in den 1980er Jahren: Die Wirtschaft liegt danieder. Wer kann, haut ab nach London. In dieser Zeit wächst der 14-jährige Conor (Ferdia Walsh-Peelo) in einer zerrütteten Familie auf.

Er muss - weil auch sein Vater kein Geld mehr hat - von einer privaten auf eine öffentliche Schule wechseln. Dort wird er gemobbt - von seinen Mitschülern, vor allem aber vom sadistischen Schulleiter, einem katholischen Priester, der ihn drangsaliert, weil er braune Schuhe trägt und kein Geld hat für die in der Schulordnung vorgeschriebenen schwarzen.

Als er eines Tages der geheimnisvollen Raphina (Lucy Boynton) begegnet, ist für ihn klar: Er muss sie beeindrucken. Er erzählt ihr von seiner Band, die es noch nicht gibt und bietet ihr - einem angehenden Model - an, im Musikvideo mitzuspielen.

Von dem Tag an setzt er alles daran, Bandmitglieder zu finden, Songs zu schreiben - und sein Mädchen zu erobern. Dafür tut er sich mit denen zusammen, die es - wie er - auch nicht leicht haben mit ihren Mitschülern. Die Musik der 80er Jahre wird für sie zum Schutzschild gegen Anfeindungen, zur Zuflucht aus einer trostlosen Welt und zum Soundtrack des Erwachsenwerdens. Erst orientieren sie sich an den Helden ihrer Zeit wie Duran Duran oder The Cure - doch irgendwann finden sie ihren eigenen Stil.

Hilfe bekommt Conor, der sich Cosmo nennt, weil man als Frontmann einen coolen Namen braucht, von seinem großen Bruder Brendan (Jack Reynor), der seine eigenen Hoffnungen, einmal Geld zu verdienen mit der Musik, begraben hat und alles dafür tut, dass es seinem kleinen Bruder nicht genau so geht.

Regisseur Carney erzählt seine Geschichte in bewährt liebevollem Tonfall, mit leisem, aber durchdringendem Humor, bedingungsloser Zuversicht und großer Hoffnung. «Sing Street» ist eine zauberhafte Mischung aus Coming-of-Age-Geschichte und Musical, sozialgeschichtlicher Illustration und Märchen.

 

 

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