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Die Aschaffenburger Bachgesellschaft gründete sich im Jahr 1985 aus Musikern und Musikliebhabern aus Aschaffenburg und dem Umland, um das kulturelle Angebot der Stadt sinnvoll zu ergänzen. Seit 1987 finden zu Beginn der Sommerferien die Aschaffenburger Bachtage statt, die historische Konzertstätten wieder mit musikalischem Leben füllen. Geschäftsführer Burkhard Fleckenstein berichtet von Konzept, Finanzierung und Sponsoringinitiativen der Bachtage.In der musikalischen Konzeption der Aschaffenburger Bachtage steht neben der Musik Johann Sebastian Bachs gleichberechtigt die seiner Vorgänger, Zeitgenossen oder Nachfolger. Wir verlegen uns auch nicht einseitig auf eine Interpretationsrichtung, sondern sehen eher einen Grundsatz darin, die unterschiedlichen Interpretationsansätze zum Gegenstand einer lebendigen Auseinandersetzung werden zu lassen. Unser pädagogisches Anliegen dokumentiert sich in der Durchführung von Meisterkursen, Exkursionen und in der bewußten Ansprache von jungen Menschen, die zu einem großen Teil unser Konzertpublikum ausmachen; die Eintrittspreise sind dementsprechend bewußt moderat gestaltet, auch deswegen kommt dem Sponsoring natürlich eine gewisse Bedeutung zu.
Sponsoren zu gewinnen und zu halten kostete uns bislang insgesamt wenig Mühe. Im Zuge finanzieller Überlegungen lud ich beispielsweise den hiesigen Sparkassendirektor, einen sehr kunstsinnigen Menschen, dazu ein, bei uns Gründungsmitglied zu werden. Zählt man zu den Sponsoring-Einnahmen unserer größeren Sponsoren auch die Kleinspenden hinzu, die uns Jahr für Jahr erreichen, so kann man davon ausgehen, daß durch Sponsoring rund 33 Prozent, durch Eintrittsgelder rund 20 Prozent und durch öffentliche Mittel die restlichen 47 Prozent der Gesamtausgaben der Bachtage gedeckt werden. Sponsoring eines unserer Konzerte ist dann möglich, wenn der Sponsor mindestens die Hälfte des anfallenden Honorars übernimmt. Einflußnahmen auf das Programm oder die Interpreten schließen wir bislang aus, die Sponsoren erhalten auch nicht die Möglichkeit, vor, während oder nach den Konzerten auf sich aufmerksam zu machen. Vielmehr werden sie in allen unseren Drucksachen erwähnt und erhalten die gewünschte Zahl von Eintrittskarten, bis zu 10 Prozent des Kartenkontingents.
Insgesamt gesehen können wir mit unseren Sponsoren also sehr zufrieden sein, sie beteiligen sich in dem Sinne „Tue Gutes und rede darüber“, ohne unbillige Forderungen zu stellen. Besonders schätzen wir die absolute Gestaltungsfreiheit, die uns unsere Sponsoren bisher ließen. Ob das auf Dauer so bleibt, wird die Zukunft zeigen.