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Anette Pekrul, Geschäftsführerin der Werbeagentur c.a.n. tv GmbH in Karlsruhe, sponsert das Badische Konservatorium. Am Beispiel ihrer Arbeit für die Karlsruher Musikschule stellte sie ein Gesamtmarketingkonzept beim jüngsten Bundeskongreß der Musikschulen vor. Die 37-jährige Marketing-Managerin wird in nächster Zukunft sämtliche Schritte ihres Konzeptes in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis des „Kons“ realisieren. Die nmz sprach mit der außergewöhnlichen Sponsorin.
nmz: Sponsoring ist ja kein selbstloses Mäzenatentum, sondern beruht auf dem Prinzip des Gebens und des Nehmens.
Pekrul: Ganz richtig. Folglich helfe ich dem „Kons“ im Rahmen meines Sponsorings nicht nur bei Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, sondern erhalte auch eine Gegenleistung.
nmz: Um welche Gegenleistung handelt es sich konkret?
Pekrul: Unsere Zusammenarbeit ist von vielseitigem Nutzen. So wird meine Agentur bei Außenauftritten des „Kons“ erwähnt. Beispielsweise auf Einladungen und Veranstaltungshinweisen. Darüber hinaus kann ich für Events, die wir für unsere Kunden planen, auf das vielseitige Musikangebot des „Kons“ zurückgreifen. Der nächste Punkt ist, daß die Musikpädagoginnen und -pädagogen durch ihre Lehraufträge eine meines Erachtens sehr wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft übernehmen. Durch meine Aktivitäten habe ich das gute Gefühl, diesen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag zu unterstützen.
nmz: Rechnet sich die Gegenleistung des „Kons“ für Sie?
Pekrul: So eng sehe ich das nicht. Denn es gehört zu meiner persönlichen und auch zu meiner Geschäftsphilosophie, nicht nur den monetären Profit in den Vordergrund zu stellen. Natürlich hat alles Grenzen. Aber ich habe beschlossen, mich für die Karlsruher Musikschule zu engagieren, und es macht mir ausgesprochen Spaß.
nmz: Eine Musikschule ist kein kommerzielles Unternehmen, in dem knallhart gedacht und gehandelt wird. Gab es zwischen ihnen, der professionellen Werbestrategin, und den Musikpädagogen des Badischen Konservatoriums Verständigungsprobleme?
Pekrul: Ab und an. Ich sehe es jedoch als meine Aufgabe, den anderen verstehen zu lernen und mich verständlich zu machen. Es ist doch toll, wenn Profis aus zwei Fachbereichen am runden Tisch sitzen und von einander lernen wollen. Damit steht die Basis. Viele Begriffe wurden gemeinsam im Sinne des „Kons“ definiert. Zum Beispiel Sponsoring. Als klar war, daß Sponsoren keinen Einfluß auf die musikalische Leistung des „Kons“ haben dürfen, wurde beschlossen, das Thema intensiver anzugehen.
nmz: Sie haben beim Bundeskongreß der Musikschulen als Referentin mitgewirkt und dort ihr Marketingkonzept für das „Kons“ vorgestellt. Gab es darauf schon Resonanz?
Pekrul: Das Interesse ist wider Erwarten sehr groß. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich freue mich sehr darüber, so können viele aus der Kooperation mit dem „Kons“ profitieren.
[nmz1997/nmz9707/dossier/vorlage.htm]