Die Leitung des WDR-Kinderchors, der in einem Satirelied eine Oma als „Umweltsau“ besang, hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Kinder seien instrumentalisiert worden. „Ich möchte mich als beteiligter Musiker bei allen entschuldigen, die sich trotz der Einordnung als Satire von uns persönlich angegriffen fühlen“, hieß es am Sonntag in einer Stellungnahme auf der Internetseite des Chores.
Die vom WDR-Kinderchor als Umweltsatire gesungene Parodie auf das Lied „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ hatte eine Welle der Empörung ausgelöst. In dem Video sangen rund 30 Mädchen unter anderem die Zeilen: „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad. Das sind tausend Liter Super jeden Monat. Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau.“
Den teilnehmenden Kindern sei erklärt worden, dass mit Überspitzung und Humor der Konflikt zwischen den Generationen aufs Korn genommen werden solle, erklärte der künstlerische Gesamtleiter Zeljo Davutovic. Kinder und Eltern hätten freiwillig entscheiden können, ob sie an dem Projekt teilnehmen. Es gehe nicht um die Oma, „sondern um uns alle. Hier schließe ich mich persönlich ein“, schrieb Davutovic.
Zahlreiche Auftritte in Seniorenheimen dokumentierten die generationsübergreifende Arbeit der Kinderchors. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer allergrößten Respekt vor Seniorinnen und Senioren gezeigt. Diesen werden wir uns auch in Zukunft nicht nehmen lassen“, hieß es in der Erklärung.
Ein so genannter Shitstorm im Netz mit Tausenden Facebook-Kommentaren war über den WDR hinweggezogen. Hörer und Internet-Nutzer hatten den Verantwortlichen mangelnden Respekt vor Älteren und eine Instrumentalisierung von Kindern vorgeworfen.