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Wie kann man Noten-Lesen leichter machen?

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Arbeitshefte zum Noten-Lesen-Lernen unter der Lupe
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Frau Haak nimmt eine Fingerpuppe heraus. „Diesen Vogel lässt du hoch fliegen, wenn die Vogelmelodie steigt. Wenn sie hinunter geht, fliegt der Vogel abwärts.“ Dann spielt sie eine Melodie, während Lora den Vogel tanzen lässt. Immer wieder neue Aufgaben lassen Lora das Lied hören und schließlich versucht sie, es zu singen und dann zu spielen. Zuletzt gibt Frau Haak ihr eine Kassette, auf der das Lied zu hören ist. Die soll Lora beim Üben helfen.
Lora lernt am besten über das Gehör. Deswegen bekommt sie ihre Stücke auf Kassette mit nach Hause. Noten hat sie trotzdem davon, aber die schaut sie selten an.

Frau Haak nimmt eine Fingerpuppe heraus. „Diesen Vogel lässt du hoch fliegen, wenn die Vogelmelodie steigt. Wenn sie hinunter geht, fliegt der Vogel abwärts.“ Dann spielt sie eine Melodie, während Lora den Vogel tanzen lässt. Immer wieder neue Aufgaben lassen Lora das Lied hören und schließlich versucht sie, es zu singen und dann zu spielen. Zuletzt gibt Frau Haak ihr eine Kassette, auf der das Lied zu hören ist. Die soll Lora beim Üben helfen.Lora lernt am besten über das Gehör. Deswegen bekommt sie ihre Stücke auf Kassette mit nach Hause. Noten hat sie trotzdem davon, aber die schaut sie selten an.Viele Kinder lernen leichter über den auditiven als über den visuellen Sinn. Unsere traditionellen Lernmethoden favorisieren jedoch das Lesen und Nachspielen. Dabei lernen die Kinder gerade über das Hören, besonders musikalische Aspekte der Musik umzusetzen, im Gegensatz zum Spielen nach schwarzen Punkten. Dennoch ist auch das Lesen wichtig. Ein Ziel im Instrumentalunterricht sollte sein, alle Lernsinne gleichermaßen zu fordern und zu fördern. Lora muss auch lernen, die Notenschrift umzusetzen, so dass sie auf die Diktate der Lehrkraft nicht immer angewiesen ist. Allerdings fällt das Lesen manchen Kindern sehr schwer. Hier ist es ratsam, den Umgang mit der Notenschrift vorerst vom Literaturspiel zu trennen und durch Lese- und Lese-Spiel-Übungen einen lebendigen Zugang zu schaffen, ohne das Potenzial der Kinder außer Acht zu lassen.

Zahlreiche Autoren, meist selber Musiklehrer, haben sich darüber ausführlich Gedanken gemacht und verschiedene Konzepte zum Noten lesen, lernen und üben herausgegeben.

Hier seien einige Neuerscheinungen der letzten Jahre vorgestellt:

Katharina Apostolidis: Der Notenclown, Mal und Rätselbuch für Kinder von 6 bis 11 Jahren; Für Instrumente im Violinschlüssel sowie eine Ausgabe für Instrumente im Bassschlüssel. Edition Conbrio ECB 6042/6046, 1999

Es geht darum, spielerisch den Kindern die einzelnen Notennamen zu vermitteln. Dafür verwendet die Autorin viele Bilder, die den Kindern helfen sollen, Namen zu verinnerlichen. Die Kinder werden auch aufgefordert, selber Noten zu schreiben. Viele unterschiedliche Spiele und Aufgaben, die allmählich schwieriger werden, die Kinder aber ganz am Anfang abholen, sollen den Kindern helfen, allmählich immer flüssiger im Lesen und Benennen der einzelnen Noten zu werden. Ausgehend von der C-Dur Tonleiter werden später auch spielerisch Alterationen angesprochen.
Nicht enthalten ist die Verbindung zum Instrument, also die Verbindung mit der jeweiligen Spielbewegung oder Anregungen, wie die Instrumente hinzugezogen werden können. Die Bedeutung des Notenschlüssels sowie der Notenlinien müssen zusätzlich vom Lehrer erfahrbar gemacht werden. Kreative Aufgaben, etwa kleine Kompositionen oder ähnliches sind im Konzept nicht enthalten. Dennoch können die unterschiedlichen Ideen den Leseunterricht für jüngere Schüler im Anfangsunterricht bereichern und sie können sogar phasenweise selbstständig mit dem Buch arbeiten.

Gordon und Robina Spearritt: Lass dir keine Note mausen! Musiktheorie für Kinder mit der Musikmaus, Heft 1–3, Lösungsheft. Zimmermann, Frankfurt 1998

Auch dieses Heft ist für sehr junge Schüler konzipiert. Im Laufe des Heftes 1 bis 3 sollen die Kinder das Lesen in Bass – und Violinschlüssel erlernen, Theorie in der Rhythmuslehre erhalten, bis hin zum Umgang mit Tonarten, Haltebögen, Ausdrucks- und Lautstärkebezeichnungen, Intervalle, enharmonische Verwechslungen sowie elementare Kenntnisse in der Instrumentalkunde. Gelegentlich werden die Kinder angehalten zu schreiben und ein Bild von einer Maus auf jeder Seite soll die Gestaltung auflockern. Das hat das Konzept nötig, denn ganz im Gegensatz zum „Musikclown“ sind die Methoden äußerst traditionell: lesen, verstehen, schreiben. Wenig Spiele zum Beispiel Malen nach Zahlen (das Ergebnis, ein Instrument, ist meist vorher schon erkennbar), ein Kreuzworträtsel im dritten Band machen die Art zu Lernen nicht weniger trocken. Einige Lerninhalte stellen sich als solche in Frage, etwa die Nummerierung der Finger für unterschiedliche Instrumente oder die Benennung der Oktave bereits in der dritten Lektion. Ein zweifelhaftes Bewertungssystem soll die Kinder motivieren, weiter zu pauken. Im Vorwort wird aufgefordert, die Übungen mit dem Instrument zu verbinden. Anregungen hierfür im Rahmen des Konzeptes wären hilfreich. Das Unterrichtswerk ist nur für äußerst ehrgeizige Schüler zu empfehlen, die einen Bezug zu Formulierungen wie „Der Punkt verlängert die Note um die Hälfte ihres Wertes...“ entwickeln können.

Sabine Holtkamp-Wippich: Cosima die Musik-Katze. Arbeitsbuch zu den Grundlagen der Musik. Ab zirka acht Jahren, für alle Instrumente, Einzel- und Gruppenunterricht. Edition Conbrio Zürich 2000.

Ab acht Jahren steht bereits auf dem Titelblatt von „Cosima” und die Herausgeber hätten noch hinzufügen sollen, dass die Kinder bereits etwas fortgeschritten sein sollten.

Nichts desto trotz hat sich Holtkamp-Wippich einiges einfallen lassen. Lesen und Benennen der Notennamen nimmt nur einen kleinen Bereich zum Einsteigen ein, dann geht es weiter mit Vorzeichen, Enharmonischen Verwechslungen, italienischer Musiksprache, Auftakt/Volltakt, Rhythmuslehre, Bindebögen und Haltebögen, Bass- und Violinschlüssel und anderem.

Ihre Methoden beinhalten Würfelspiele, Puzzle, Geheimschriften, Geschichtchen, Improvisations- und Kompositionsaufgaben, Notenkärtchen, Domino, Verbindungsspiele ... Die Musikkatze bildet einen Rahmen für das Konzept. Die Inhalte gehen über C-Dur und den 4/4-Takt weit hinaus und verbinden immer wieder das Lesen mit dem Spielen. Ein lebendiges Werk, getrost bis 13 Jahre (Angabe der Hg.) verwendbar, das mit Kreativität und Spiel den Unterricht bereichern kann.

Barbara Metzger, Elke Häublein, Andreas Pöppel, Birgit Frech-Hirschler: Der Globetrotter. Eine Reise durch die Rhythmen für den Klassenunterricht Musik. Für den instrumentalen Gruppen- und Einzelunterricht für jedes Alter. Edition Conbrio, ECB 6047, 1999.

Im „Globetrotter“ geht es nicht um das Lesen lernen von Noten, sondern um Rhythmus. Dennoch wurde er in diesen Kreis mit hinzugezogen, denn auch das rhythmische Spiel stellt oft ein Problem im Instrumentalunterricht dar. Ähnlich wie das Noten lesen kann auch das Entwickeln von rhythmischem Empfinden separat vom Instrument gepflegt werden. So ist es den Autoren an erster Stelle wichtig, dass Rhythmen erlebt, gehört, geübt und schließlich erst bewusst gemacht (das heißt notiert) werden. Ihr roter Faden gestaltet sich durch das Buch als Reise durch verschiedene Länder.

In jedem Land werden neue rhythmische Aspekte und dem Lernen eine neue Dimension hinzugefügt. Die Lerninhalte vertiefen sämtliche Taktarten sehr differenziert. Die Autoren haben vielfältiges methodisches Material zusammengetragen. Zahlreiche Spiele regen an zum Zuhören, Erkennen, Nachklatschen und –sprechen, Improvisieren, Erfinden und Verwenden von Sprache in Bezug auf Rhythmen, Einsatz von Körperinstrumenten, Mitspielen, Spielen mit Rhythmuskärtchen und Suchbildern, Komponieren, Mitzeigen, Aufschreiben leichter Gehördiktate und vieles mehr. Die Bildhaftigkeit der Aufgaben und das sich durchziehende Thema helfen, die Schüler zu motivieren. Im anschließenden Lehrerkommentar sind die Lern- und Lehrziele der einzelnen Spiele aufgezeigt. Gearbeitet wird mit einer CD, die dem Buch hinzugefügt ist. Ohne diese machen die Übungen wenig Sinn. Eine Ergänzung, die dem Lehrer ermöglicht, die Musik selber zu musizieren, wäre wünschenswert. Da das Thema „Weltreise” und die vielen differenzierten Rhythmen dem Entwicklungsstand von Grundschulkindern entsprechen, kann das Buch besonders für Kinder ab circa acht Jahren empfohlen werden; einzelne Spiele bereits früher.

Josephine Koh und Florence Koh: Abenteuer Musiktheorie; Band 1, Bosworth Edition o. J.

Erinnern Sie sich an die Vorschulblätter: Kreise alle Äpfel ein...? Dann sind Sie hier richtig. Einkreisen und Ausmalen, verbinden und benennen heißen die Spiele in diesem Werk. Zeilenweises Malen von vorgedruckten Notenwerten und Notenschlüsseln wird ebenso gefordert, wie die Verbindung der Tonhöhen mit Notenwerten. Einige Abbildungen von Instrumenten und deren Benennung sollen die Orchesterinstrumente den Kindern nahe bringen. Halbtonschritte und Alterationen werden an Hand der Klaviertastatur erklärt. Rhythmus wird gezählt und geklatscht. Einige Bilderrätsel oder Bildersuchspiele sollen das relativ trockene Lernen auflockern. Zuletzt sollen musikalische Zeichen und Wörter auswendig gelernt werden.

Einzelne Seiten können hiervon sinnvoll den Unterricht ergänzen – je nach Aufgabenstellung in verschiedenen Altersstufen. Diskutabel ist, ob die Verwendung der Klaviertastatur zum Erklären musiktheoretischer Phänomene wirklich auch für Schüler anderer Instrumente geeignet ist. Sollten sie diese Gegebenheiten nicht auf ihrem eigenen Instrument erfahren?

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