Schwule Operette am BKA-Theater Berlin Kreuzberg mit «Liebeslied von Mann zu Mann» +++ Carl-Loewe-Festtage Löbejün im Zeichen der Chormusik +++ Mozart auf LSD - Promis bei Barenboims «Così fan tutte»-Premiere an der Staatsoper Berlin +++ Neustart für Theater Erfurt mit «Manon Lescaut» von Puccini +++ Eric Gauthier mit Pandemie-Tanzprojekt in Moskau gefeiert +++ Bellinis «Norma» findet an Dresdner Semperoper große Resonanz +++ Michael Bully Herbig «Der Schuh des Manitu» am Deutschen Theater in München
Schwule Operette am BKA-Theater Berlin Kreuzberg mit «Liebeslied von Mann zu Mann»
Von Gregor Tholl, dpa
In einem Raum voller Nicht-Heterosexueller kann es beim «Liebeslied von Mann zu Mann» schon mal nachdenklich-still werden, denn der Song aus der neuen «Operette für zwei schwule Tenöre» holt viele im Publikum ab, die sich gewünscht hätten, als junger Mensch ein solches Liebeslied zu kennen. Das hätte das Lebensgefühl einfacher gemacht, als es in Medien noch keine oder wenig und dann meist negative Repräsentation für Leute gab, die das gleiche Geschlecht begehren. In dem Stück, das am Mittwoch (6.10.) seine Premiere im BKA-Theater in Berlin-Kreuzberg erlebt, geht es um ein Männerpaar, dessen Beziehungskrise in 16 Songs Revue passiert.
«Es ist die Uraufführung der ersten queeren Operette der Welt», sagen die Macher. Die Schmacht-Walzer und Schlager tragen Titel wie «Liebe Grüße aus Berlin!», «Champagner von Aldi», «Wann fahr'n wir wieder zu Ikea?», «Gern hätte ich die Frau'n geküsst» oder «Mein Fetisch ist die Operette». Die Nummern sind eingängig, verführen zum Schunkeln und Schwelgen, doch überraschen auch in ihrer Thematik, wenn man auf den Text achtet: So geht es zum Beispiel auch um Analverkehr oder die eventuellen sexuellen Freiräume in einer Langzeitpartnerschaft.
Vordergründig dreht es sich um Jan (Sänger: Felix Heller) und Tobi (Ricardo Frenzel Baudisch). Die Story und Texte über das Männerpaar können aber durchaus auch andere Menschen aus der Community berühren - und sogar Heteros.
Die oft überfordernde Abkürzung LGBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Intersexuelle und Queere. Sie soll die Gemeinschaft zwischen all den Menschen ausdrücken, die die Erfahrung einer oft als andersartig markierten Identität machen - also jenseits vom Klischee «Mann» und «Frau», Vater-Mutter-Kind.
Die «Operette für zwei schwule Tenöre» ist ein lang gehegter Traum des Autors Johannes Kram, der 2016 für seinen Nollendorfblog für den Grimme Online Award nominiert wurde und ihn 2021 für seinen Podcast «Queerkram» gewann. Er schrieb zudem schon ein Theaterstück über abgründigen Boulevardjournalismus («Seite Eins») und das analytisch-anklagende Buch «Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber... - Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft».
Die Musik der Operette, die keine Scheu vor Pathos kennt, hat Florian Ludewig geschrieben, der einst auch die Melodien des Kleinkunst- und Chanson-Duos Malediva komponierte.
Die Operette will weder als Parodie noch als «Retro»-Imitation des Genres verstanden werden, sondern als ein Stück, das die stilistische Welt der kleinen Oper mit heutigen Themen füllt. Operette reloaded sozusagen - für Liebhaber des Genres ein Erweckungserlebnis.
Carl-Loewe-Festtage Löbejün im Zeichen der Chormusik
Er gilt er als Begründer der Ballade, der Komponist Carl Loewe. Vor 225 Jahren wurde er in Löbejün geboren. Die diesjährigen Festtage ihm zu Ehren widmen sich einem neuen Kapitel seines Schaffens.
Löbejün (dpa/sa) - Nicht «nur» Balladen: Unter dem Motto «Carl Loewe und seine Chöre» widmen sich die 8. Festtage zu Ehren des Komponisten seinen in Vergessenheit geratenen Chorwerken. Nach Angaben der Organisatoren stehen von Dienstag an (5. Oktober) bis zum 10. Oktober Konzerte, eine Ausstellung, und Aufführungen von zum Teil noch nie gespielten Stücken auf dem Programm. «Es gibt viele Facetten seines Schaffens, viel Neues wollen wir zeigen», sagte Andreas Porsche, Präsident der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft Löbejün. Etwa 80 bis 100 Chorwerke habe der Komponist geschrieben, auch lustige Stücke, sagte Porsche. «Er hat schon als Jugendlicher geschrieben.»
In der heutigen Kleinstadt Wettin-Löbejün (Saalekreis) wurde der Komponist vor 225 Jahren geboren. Carl Loewe (1796-1869) gilt als Begründer der Ballade, rund 500 habe er komponiert. Er vertonte unter anderem Goethes Erlkönig, schrieb Kirchenmusik, Opern, Sinfonien und arbeitete viele Jahre als Kantor und Organist in Stettin. Als sein Lehrmeister galt Carl Maria von Weber, sagte Porsche. 1869 starb Loewe in Kiel. Zu seinem Werk gehören 18 Oratorien und sechs Opern.
Die diesjährigen Festtage erinnern zudem an die Hochzeit des Komponisten vor 200 Jahren mit Julie von Jacob, der Tochter eines Universitätskanzlers in Halle. «Wir haben das Aufgebot als Originaldokument von einem Sammler bekommen», sagte Porsche. Die internationale Gesellschaft widmet sich der Pflege des künstlerischen Erbes und dem Leben des Komponisten.
Neben den Festtagen erinnert auch ein Museum mit zahlreichen Sammlerstücken wie Notenbüchern und Tonträgern in dem Geburtsort an Loewes Werk. Löbejün entwickelte sich nach 1990 mit ehrenamtlichen Engagements von Musikfreunden wie dem Mediziner Porsche zu einem Treff für Fans von Loewes Musik aus dem In- und Ausland.
Mozart auf LSD - Promis bei Barenboims «Così fan tutte»-Premiere an der Staatsoper Berlin
Berlin (dpa) - Mit Mozarts «Così fan tutte» haben Generalmusikdirektor Daniel Barenboim und der französische Regisseur Vincent Huguet das Premierenpublikum an der Berliner Staatsoper Unter den Linden in die 70er Jahre entführt. Das bereits bei «Le nozze di Figaro» vor wenigen Wochen gefeierte Konzept ging erneut auf. Anhaltend donnernden Applaus gab es am Sonntagabend für Solisten, Staatsopernchor und Staatskapelle unter Barenboim sowie Huguet mit seinem Team.
Barenboim und Mozart sind Promi-Magnete: Im Rang klatschten auch Ex-Präsident Joachim Gauck, Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Kulturstaatsministerin Monika Grütters oder Schauspieler Ulrich Matthes.
«Così fan tutte» erzählt von einem Hang zur Untreue, den Mozart und Libretto-Schreiber Lorenzo Da Ponte allen Frauen andichten. Der alte weiße Mann Don Alfonso (Lucio Gallo) wettet mit den Adrenalin-Protzen Guglielmo (Gyula Orendt) und Ferrando (Paolo Fanale) um die Treue ihrer Verlobten Fiordiligi (Federica Lombardi) und Dorabella (Marina Viotti). Kammerzofe Despina (Barbara Frittoli) forciert das Spiel mit dem Feuer, das in einer emotionalen Katastrophe endet.
Huguet schickt Mozart dafür durch einen LSD-Trip auf der Opernbühne. In seiner Hippie-Kommune verkommen soldatische Momente zum Witzballett. Die Bilder der freien Liebe - vielleicht genauso verlogen wie Mozarts schmachtende - spielen zwischen Ikonen der 70er Jahre: Schalensessel, Kühlbox, Korbstühle, am Plattenspieler liegen Pink Floyds «Dark Side of the Moon» und das «White Album» der Beatles bereit.
Das Libretto liefert keine plausible Erklärung, warum die beiden Frauen scheinbar zwangsläufig untreu werden. Mozarts emotionalisierende Musik könnte ein Erklärungsansatz sein, in der packenden Interpretation von Barenboim, einem prächtig aufgelegten Orchester und glänzenden Solisten allemal.
Der Showdown folgt im April, wenn Huguet und Barenboim das dritte Werk von Mozart und Da Ponte angehen. Dann steht mit «Don Giovanni» die «Oper aller Opern» (E.T.A. Hoffmann) auf dem Programm der Staatsoper.
Neustart für Theater Erfurt mit «Manon Lescaut» von Puccini
Die Corona-Pandemie hat den Theaterbetrieb in Thüringen stark eingeschränkt. Wie das Haus in Erfurt setzen Theater jetzt auf die 2G-Regeln, um vor möglichst viel Publikum spielen zu können.
Erfurt (dpa/th) - Mit der Opernpremiere «Manon Lescaut» von Giacomo Puccini hat das Theater Erfurt seinen Spielbetrieb nach langer Corona-Pause wieder aufgenommen. Intendant Guy Montavon sprach vor Beginn der Aufführung am Samstag von einem Neuanfang und einem «besonderen Moment von Freiheit» nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. «Alles was nötig war, haben wir dafür gemacht.»
Das Theater in der Thüringer Landeshauptstadt wendete die 2G-Regeln an und ließ nur Premierengäste zu, die geimpft oder von einer Covid-19-Infektion genesen sind. Noch seien viele Menschen in Sorge wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr, sagte eine Sprecherin. Die 2G-Regel senke die Hemmschwelle für Theaterbesuche und bringe mehr Sicherheit. Für unter 18 Jahre alte Zuschauer gelte in Erfurt die 3G-Regel, sie lässt auch einen negativen Corona-Test zu.
Nach Angaben einer Sprecherin hatte es mit Ausnahme der Domstufen-Festspiele unter freiem Himmel im Sommer seit Oktober 2020 keine Premieren mehr am Theater Erfurt gegeben.
Die Puccini-Oper, die Montavon inszenierte, beschäftigt sich mit einer jungen Frau, die im Widerspruch zwischen ihrer Liebe zu einem mittellosen Studenten und ihrem Gefallen an Prunk und Wohlstand letztlich untergeht. Es geht in dem Stück um die Entscheidung zwischen einem fremdbestimmten Leben in Luxus oder einem Mann, der Manon nichts anderes zu bieten hat als Liebe und Vertrauen.
Die Hauptrolle der Manon sang Jessica Rose Cambio, die Rolle ihres Geliebten Chevalier Renato Des Grieux gestaltete Mikhail Agafonov. Die musikalische Leitung hatte Myron Miachilidis. Die Hauptdarsteller und das gesamte Ensemble bekamen viel Beifall vom Premierenpublikum.
Eric Gauthier mit Pandemie-Tanzprojekt in Moskau gefeiert
Moskau (dpa) - Der Starchoreograf Eric Gauthier und die Tänzerin Bruna Andrade vom Theaterhaus Stuttgart haben in Moskau mit dem in der Pandemie entstandenen Projekt «The Dying Swans» - Deutsch: Sterbende Schwäne - Russland-Premiere gefeiert. Der 44-Jährige führte zur Freude des Publikums beim Festival Dance Inversion durch Vorstellungen mit mehr als einem Dutzend Kurzchoreografien zum Thema sterbender Schwan. Dabei animierte er die Zuschauer am Wachtangow-Theater selbst zu Tanzbewegungen vor allem mit den Armen.
«Ich hätte nicht gedacht, dass das in Moskau so gut klappt», lobte Gauthier das aktive Publikum am Samstagabend. Auch am Sonntag stand das Stück zweimal auf dem Programm. Russische Medien hatten das Spektakel mit mehreren Anklängen an die Corona-Pandemie als «Theater-Provokation» des Jahres angekündigt - wohl auch mit Blick auf viel nackte Haut, erotische Posen und das subtile Spiel mit Geschlechteridentitäten. Die Moskauer nahmen es mit Begeisterung auf.
«Es ist eine Ehre, in der Welthauptstadt des Balletts zu tanzen», sagte Andrade von Gauthier Dance aus Stuttgart auf der Bühne. Gauthier hatte in der Corona-Pandemie jeweils acht männliche und weibliche Choreografen eingeladen, den Klassiker um den sterbenden Schwan zu interpretieren. Das sei eine Chance gewesen, in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie mit geschlossenen Theatern und strengsten Hygienekonzepten doch noch Geld zu verdienen.
64 internationale Künstlerinnen und Künstlern aus den Sparten Tanz, Choreografie, Musik und Film hätten auf diese Weise im Lockdown eine Perspektive bekommen, sagte Gauthier. Vorlage war die mehr als 100 Jahre alte Choreografie von Michel Fokine für die Primaballerina Anna Pawlowa am Mariinski-Theater in St. Petersburg, die das Solo mehr als 4000 Mal getanzt hatte.
Die neuen Choreografien entstanden zum Teil in Stuttgart, aber auch in Berlin oder in Kanada und Israel. Einige gab es in Moskau live auf der Bühne, andere als Videoinstallation. Unter den Gästen war auch der Choreograf Edward Clug, der am Bolschoi-Theater gerade das moderne Ballett «Meister und Margarita» nach der Vorlage von Michail Bulgakows berühmtem Werk mit Musik von Alfred Schnittke einstudiert.
In Moskau sind die Theater trotz hoher Corona-Infektionszahlen seit langem wieder geöffnet. Wie das Bolschoi-Theater als Ausrichter des bis November laufenden Festivals mitteilte, ist Gauthier Dance als Teil des Deutschlandjahres eingeladen, in Russland modernes Tanztheater in seiner Vielfalt vorzustellen.
Bellinis «Norma» findet an Dresdner Semperoper große Resonanz
Dresden (dpa/sn) - Hass und Krieg contra Liebe und Frieden: Die Semperoper Dresden hat mit der Oper «Norma» von Vincenzo Bellini (1801-1835) am Samstagabend ihren Premierenreigen der zweiten Corona- Spielzeit begonnen und und hofft auf baldige Normalität. Für die Inszenierung von Peter Konwitschny in der musikalischen Verantwortung des Italieners Gaetano d'Espinosa gab es überaus langen Applaus. Die Staatskapelle Dresden und das Solistenensemble mit Yolanda Auyanet (Norma), Stepanka Pucalkova (Adalgisa) und Dmytro Popov (Pollione) an der Spitze wurden mit Bravo-Rufen und Standing Ovations bedacht.
Das Belcanto-Werk Bellinis war erstmals seit 1904 wieder in einer szenischen Version in Dresden zu erleben. 2006 hatte es zuletzt eine konzertante Variante gegeben. Auch deshalb war die Spannung mit Blick auf die neue Dresdner «Norma» groß. Regisseur Konwitschny will politische Fragen an das Stück stellen, dabei geht es ihm aber nicht um Tagesaktualität. Die hatte eher zur Entstehungszeit des Werkes eine Rolle gespielt. Als die Bellini-Oper 1831 in Mailand uraufgeführt wurde, stand Norditalien unter österreichischer Herrschaft. In Bellinis Oper werden die Gallier von den Römern geknechtet.
Konwitschny zeigt die beiden Akte in einer komplett unterschiedlichen Szenerie. Im ersten Teil lässt er die Gallier, ihre Oberpriesterin Norma und die anderen Protagonisten in einem Wald (Bühnenbild und Kostüme: Johannes Leiacker) agieren. Die Herren des Opernchores kommen als Krieger wie Asterix-Figuren daher. Nach der Pause ändert sich das Umfeld grundlegend. Norma verrichtet ihr Priesteramt nun in einem Großraumbüro. Nach dem Verrat ihres Geliebten, Pollione, hat sie wichtige Entscheidungen zu treffen und stellt sich ihrer eigenen Schuld. Am Ende verlässt sie selbstbestimmt eine lieblose Welt.
«Norma» war am Samstag in Dresden die erste Premiere der Spielzeit. Darin möchte die Semperoper auch Neuproduktionen auf die Bühne bringen, die wegen der Corona-Pandemie bisher nicht zu sehen waren. Wegen der Pandemie wird von knapp 1400 Plätzen nur ein Teil besetzt, außerdem gelten Hygieneregeln. Insgesamt sind 15 Premieren geplant. Am 22. Oktober geht es mit Verdis «Don Carlo» weiter.
Broadway-Musical «Moulin Rouge» künftig auch in Köln
Köln (dpa) - Im Kölner Musical Dome soll ab Herbst 2022 die Bühnenversion des Musikfilms «Moulin Rouge» aufgeführt werden. Man habe sich die Aufführungsrechte für den deutschsprachigen Raum gesichert, teilte die Unternehmensgruppe Mehr-BB Entertainment am Freitag in Köln mit. Insgesamt würden über 21 Millionen Euro in die Produktion von «Moulin Rouge! Das Musical», den Theaterumbau und die Kommunikation investiert. «Die Freude ist riesengroß», sagte Maik Klokow, Geschäftsführer von BB-Mehr Entertainment. «Es ist ein Privileg, diese Ausnahmeproduktion nach Köln zu holen, und es wird großartig zu sehen sein, wie die Domstadt wieder zur Musical-Metropole wird.»
Die Broadway-Version von «Moulin Rouge» hatte erst am Sonntag in New York den Tony Award als bestes Musical gewonnen. Die Show gewann in insgesamt zehn Kategorien den wichtigsten Preis der Broadway-Theater. Der Film «Moulin Rouge» feierte 2001 auf dem Filmfestival in Cannes Premiere. Ewan McGregor spielt in dem Film den Schriftsteller Christian, der sich im legendären Pariser Nachtclub Moulin Rouge in den Showstar Satine (Nicole Kidman) verliebt. Das Musical erhielt zwei Oscars für die besten Kostüme und das beste Szenenbild sowie sechs weitere Nominierungen, darunter für Kidman als beste Hauptdarstellerin.
Michael Bully Herbig «Der Schuh des Manitu» am Deutschen Theater in München
München (dpa/lby) - Das Musical «Der Schuh des Manitu» kommt zurück auf die Bühne: Ab 14. Oktober ist das Stück in einer Neuinszenierung im Deutschen Theater in München zu sehen. Erfinder Michael Bully Herbig hat das Team am Freitag bei den Proben besucht, weil er bei der Premiere nicht dabei sein kann. Die hätte eigentlich bereits vor einem Jahr stattfinden sollen, musste jedoch wegen der Corona-Krise verschoben werden.
Er sei gerührt, dass man sich wieder sehen und im Theatersaal sitzen dürfe, sagte der Münchner Filmemacher zu den Musicaldarstellern. «Und man sieht, mit was für einer Spielfreude ihr dabei seid, wie ihr dem Stück so Leben einhaucht: Dass beruhigt mich richtig.»
Der Film «Der Schuh des Manitu», eine Parodie auf die Karl May-Verfilmungen der 1960er Jahre, war 2001 in die Kinos gekommen und hatte Millionen Zuschauer angezogen. Die Neuinszenierung der Musical-Version bringt das Deutsche Theater München nun nach eigenen Angaben gemeinsam mit dem Salzburger Landestheater auf die Bühne. Grundlage ist die Fassung der Uraufführung des Musicals, die von 2008 bis 2010 in Berlin zu sehen war.
Für Herbig gehört die Wegstrecke am Deutschen Theater vorbei zu seinem Leben dazu, wie er am Freitag sagte. «Man hat da immer auch so hingeschaut, was da gespielt wird. Und jetzt wird hier das eigene Stück gespielt. Das ist schon echt großartig», sagte der Münchner.