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CD-Tipps 2021/02

Untertitel
Vivaldi | Haydn | Pale (Händel)
Publikationsdatum
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Antonio Vivaldi: Concerti per violino VII „Per il castello“. Alessandro Tampieri (Violine); Accademia Bizantina, Ottavio Dantone. Naïve +++ Joseph Haydn: Streichquartette op. 74 & Scottish Folk Tunes. Maxwell Quartet. LINN Records +++ Lia Pale: Sing My Soul. 17 Arien und Lieder von Georg Friedrich Händel, arrangiert von Mathias Rüegg. Lotus

Antonio Vivaldi: Concerti per violino VII „Per il castello“. Alessandro Tampieri (Violine); Accademia Bizantina, Ottavio Dantone. Naïve

Der besondere Reiz der leider noch immer viel zu wenig bekannten „Vivaldi Edition“ beim Label Naïve liegt sowohl in der Anlage als diskographisches Langzeitprojekt wie auch in der erstaunlichen Bandbreite der Sichtweisen. Denn im Gegensatz zu manch anderer klingenden Enzyklopädie sind hier die thematisch gebundenen CDs auf mehrere Ensembles verteilt. Nach dem Start im Jahre 2001 ist nun mit der 62. Folge ein weiterer Höhepunkt erreicht – programmatisch mit späten, unglaublich frisch anmutenden, mitunter auch „galant“ beeinflussten Violinkonzerten (etwa RV 367 und 390), interpretatorisch durch eine inspirierte, ebenso spielfreudige wie durchgearbeitete und warme Interpretation mit Alessandro Tampieri und der Accademia Bizantina. Ein Hörvergnügen! [Michael Kube]

Joseph Haydn: Streichquartette op. 74 & Scottish Folk Tunes. Maxwell Quartet. LINN Records

Das schottische Maxwell Quartet kombiniert Joseph Haydns drei Streichquartette op. 74 mit drei schottischen Volksweisen als Zwischenspielen und Nachspiel. Nicht nur, dass die Schotten weit über alle Konventionen ‚historisch informierter‘ Spielpraxis hinausragen, indem sie neben Empfindsamkeit mit weitgesponnener melodischer Kontinuität und klarem Gespür für die Kadenzspannungen bestechen und auch in der Lage sind, herrlich breite und natürlich gemütliche Tempi anzuschlagen, wo es angebracht ist. Die Arrangements der schottischen Stücke aus der Haydn-Zeit gelingen hinreißend in der Intensität von Klage und Überschwang. Spielkultur und Aufnahmetechnik sind von erlesener Klasse, die Gesamtdramaturgie ist phänomenal stimmig mit Kultpotenzial. [Christoph Schlüren]

Lia Pale: Sing My Soul. 17 Arien und Lieder von Georg Friedrich Händel, arrangiert von Mathias Rüegg. Lotus

Ohne orchestrale Barock-Pracht haben „17 Arien und Lieder von G. F. Händel“, die Mathias Rüegg für die Vokalistin Lia Pale plus Kammerensemble arrangiert hat, frappierend moderne Façon. Mit Respekt assimiliert sie die Originale durch ihre makellose Tongebung graduell zum Chanson oder Jazzstil, wobei im rhythmischen Spektrum (Gypsy-)Swing, Habanera und Rockdrive verteilt sind. Durch filigrane Stimmführung der Solisten Dominik Fuss (Trompete und Flügelhorn), Tobias Faulhammer (Gitarre) und Gregor Aufmesser (Bass), ergänzt um subtil improvisierte Intermezzi, erweist sich „Sing My Soul“ als feine, zeitgemäße Händel-Hommage. [Hans-Dieter Grünefeld]

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