Body
Puccini im Big-Brother-Bau: Regisseur Patrick Bialdyga verpflanzte zusammen mit Bühnenbildnerin Katja Schindowski „La Bohème“ beim Internationalen Weikersheimer Opernkurs gnadenlos in die Tagesaktualität. Diese Zeitreise bekam der Oper überraschend gut.
Puccini im Big-Brother-Bau: Regisseur Patrick Bialdyga verpflanzte zusammen mit Bühnenbildnerin Katja Schindowski „La Bohème“ beim Internationalen Weikersheimer Opernkurs gnadenlos in die Tagesaktualität. Diese Zeitreise bekam der Oper überraschend gut.Die Parallelen zwischen der Scheinwerfer-Scheinwelt in Kölner RTL-Studios und dem vermeintlich sorglosen Pariser Künstlerleben des späten 19. Jahrhunderts gelangen zwanglos, über weite Strecken schlüssig. Das Produktionsteam um Heribert Schröder bewies bei der Auswahl der jungen Solistinnen und Solisten feines Gespür: Die sängerischen Leistungen begeisterten in allen wechselnden Besetzungen. Bestens einstudiert und behutsam geleitet von Yakov Kreizberg profilierte sich die Junge Deutsche Philharmonie als Opern-orchester der Spitzenklasse. Szenisch präsent, teils witzig und immer konsequent choreografiert überzeugten die Chöre aus Zagreb und Calw. Alle zwei Jahre lädt die Jeunesses Musicales zu diesem Internationalen Opernkurs nach Weikersheim ein. Junge Künstler auf der Schwelle zur Professionalität erhalten die Chance, Rollen einzustudieren, auf die sie an größeren Häusern lange warten müssten. Hauptsponsor des Kurses ist die Künzelsauer Würth-Gruppe. Foto: Daniel Honsack