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Foto: klasse.im.puls
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Musikklassen beleben die Schulgemeinschaft

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Zehn Jahre „klasse.im.puls“ an bayerischen Mittel- und Realschulen – eine Erfolgsgeschichte
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Den zehnten Geburtstag hatte man sich natürlich anders vorgestellt: Ende April hätten im Münchner Technikum 50 Ensembles aus den Bandklassen von „klasse.im.puls – Das musizierende Klassenzimmer“ aus ganz Bayern aufspielen sollen, für Anfang Mai war ein Festakt in Nürnberg geplant.

In der Stadt also, von der alles ausging, als dort und in Neumarkt/Oberpfalz 20 Musikklassen an 13 Mittel- und Realschulen starteten. Zehn Jahre später kann Projektmanager Andreas Pleichinger nicht ohne Stolz von 225 Schulen berichten, die mit 480 Musikklassen im Projekt aktiv sind. „Wir wollen die Schule von innen heraus stark machen“, erklärt er die Erfolgsformel: „Wir nutzen die personellen Ressourcen, die da sind, und stricken dann ein für die Schule passendes Konzept.“ Wolfgang Pfeiffer, der das Projekt als Professor für Musikpädagogik an der Friedrich-Alexander Universität Nürnberg-Erlangen initiiert hat, ergänzt: „Das Konzept, auf Kooperation von Lehrkräften an den Schulen mit außerschulischen Musikern zu setzen, hat sich bewährt. Nur wenn ein Lehrer an einer Schule als verantwortlicher Organisator fungiert, ist eine nachhaltige Durchführung sichergestellt.“

Auch die Art der Finanzierung (unter anderem mit Mitteln des Kultusministeriums) trägt zur Nachhaltigkeit bei, glaubt Andreas Pleichinger: „klasse.im.puls kümmert sich um die Anschubfinanzierung, den Rest muss die Schule stemmen. Dadurch, dass sie auch mit eigenen Mitteln beteiligt sind, ist den Schulen daran gelegen, das dann auch weiterzuführen.“

Diese verpflichten sich, so Pleichinger, das Modell in einem oder mehreren der sieben Musikklassenformen (Band-, Bläser-, Chor-, Keyboard-, Percussions-, Streicher- oder Zupfinstrumentklasse) über einige Jahre durchzuführen: „Sie starten in der fünften Klasse gehen dann weiter in die sechs­te, eine neue Fünfte kommt dazu, sodass mindestens zwei Musikklassen gleichzeitig an einer Schule laufen.“

In der zusätzlichen dritten Musikstunde im Rahmen von klasse.im.puls, ist eine differenzierte Beschulung vorgesehen, was bedeutet, dass zum Beispiel für Registerproben in Bläserklassen eine weitere Lehrkraft notwendig ist.

In Mittelschulen kann die Klasse auch über die sechste Jahrgangsstufe hinaus weiterexistieren, an Realschulen teilen sich die Klassen in verschiedene Zweige auf. Doch, so Pleichinger, „ein Großteil macht im Rahmen eines Wahlfaches weiter, da gibt es gute Erfahrungen. Die Musikklassen beleben die ganze Schulgemeinschaft.“

Als einen weiteren Pluspunkt benennt Wolfgang Pfeiffer neben den jährlichen Fortbildungen für die beteiligten Lehrkräfte die Anbindung an die Schulmusikausbildung: „Wenn Studierende bereits während des Studiums mit den bei klasse.im.puls gebotenen Möglichkeiten des Klassenmusizierens in Berührung kommen, sei es durch Praktika, Unterstützung der Lehrkräfte an Schulen oder Teilnahme an den Kursen für die Lehrer, dann bekommt der Bezug zur musikalischen Praxis eine völlig andere Dimension im Studium.“

Für die Zukunft wünscht sich der Initiator, „dass das Projekt klasse.im.puls weiterhin fest im bayerischen Schulsystem verankert bleibt, dass wir weiterhin kontinuierlich an der Optimierung unseres Angebots arbeiten können und dass wir den Kreis von 240 Schulen noch erweitern können.“

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