Vor zehn Jahren hat der damals 50-jährige Jan-Christof Scheibe einen Ü-70-Chor gegründet. Darüber gibt es nun eine Doku im Kino - und der Dirigent verrät, dass die Sänger ihm eine Angst genommen haben.
Hamburg - Der Musiker und Kabarettist Jan-Christof Scheibe (60, «Zuviel Sex ist gar nicht gesund») hat vor dem Älterwerden keine Angst mehr. Und zwar dank des Ü-70-Chors, den er vor zehn Jahren in Hamburg gegründet hat.
«Ich habe dabei nämlich gemerkt, dass man nicht zwangsläufig borniert und desinteressiert im Zimmer sitzen muss», sagte Scheibe der Deutschen Presse-Agentur. «Sondern dass diese älteren Menschen total interessiert sind.» Die Sängerinnen und Sänger seines Chores bildeten sich weiter und könnten eine Menge Wissen und Weisheit vermitteln. «Das ist toll zu erleben - und gibt mir wahnsinnig viel.»
Sein Chor «Heaven Can Wait», dessen 34 Mitglieder teils mehr als 90 Jahre alt sind, besteht mit einer Ausnahme aus Laien. In mittlerweile drei Bühnenshows intoniert das Ensemble lust- und temperamentvoll aktuelle Rock- und Popsongs.
Ihren wilden Mix aus Hits wie «Komet» von Udo Lindenberg und «Flowers» von Miley Cyrus lassen die Senioren und Seniorinnen mit einer vierköpfigen Profi-Band und unter Scheibes Dirigat erklingen. Dabei tragen sie farbenfrohe Kostüme, tanzen und lassen es krachen.
Und bald kommen sie auch ins Kino. Der Dokumentarfilm «Heaven Can Wait - Wir leben jetzt» feiert am 30. September beim Filmfest Hamburg Premiere.