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500 junge Musiker treffen sich zu außergewöhnlicher Generalprobe

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Bad Pyrmont (weg). ?Das wird ein Wahnsinns-Event? kündigt Pyrmonts Musikschulleiter Arndt Jubal Mehring die in der Kurstadt stattfindende Generalprobe zur Jubiläumsfeier des 150. Geburtstags des hannoverschen Opernhauses an.

Und die Einschätzung ist gewiss nicht übertrieben, denn am Samstag, 24. August, werden sich um 15 Uhr 500 junge Musiker aus ganz Niedersachsen in Bad Pyrmont zusammenfinden, um das ?PASSO? des führenden zeitgenössischen norddeutschen Komponisten Hans-Joachim Hespos zu proben. Künstlerischer Leiter der von der Hannoverschen Staatsoper und vom Landesverband niedersächsischer Musikschulen organisierten Veranstaltung ist der Pyrmonter Musikschulleiter Arndt Jubal Mehring. ?PASSO ist ein tolles Event, das nicht nur von der Zahl der Teilnehmer her jeden Rahmen sprengt?, sagt Mehring, der zudem betont, dass die Komposition von Hespos ein höchst kommunikatives Stück ist, das verschiedene Instrumente zusammenführt und für Mitspieler mit unterschiedlichen Fähigkeiten spielbar ist. Die Vorbereitungen laufen schon seit einem Jahr. ?Das PASSO besteht aus Sternmarsch, Verkreisung und Finale?, erklärt Mehring. Aus drei Himmelsrichtungen kommend über eine Strecke von je 1,2 Kilometern bewegen sich die Musiker in drei Gruppen Schritt für Schritt auf den Brunnenplatz zu und spielen dabei ihre Instrumente oder summen im Chor. Am Brunnenplatz werden sich die Teilnehmer dann schneckenförmig zusammenfinden und anschließend das PASSO-Finale unter der Leitung von Mehring zum Besten geben. Dabei ist nicht festgeschrieben, welche Instrumentengruppe wann spielt. Das kann Mehring während er dirigiert spontan entscheiden. Überhaupt ist bei Hespos? Werk alles anders. Komponiert ist das Stück beispielsweise im ungewöhnlichen Fünfvierteltakt. ?Musik und Ereignis sind absolut außergewöhnlich. Hespos zeigt mit dem Werk die Möglichkeit, Zeit und Bewegung in ein Musikstück zu integrieren?, erklärt der Musikschulleiter. Wer sich den Sternmarsch wie einen Blasorchester-Marsch vorstellt, der irrt. Denn marschiert wird sehr langsam ? nur etwas schneller als eine Sekunde pro Schritt. Flöten, Saxophone und der Summchor klingen in allen drei Gruppen gleich und spielen auf dem Weg besonders leise Töne. Die Schlaginstrumente der drei Gruppen, die sich aufeinanderzubewegen, spielen zwar ebenfalls je das Gleiche, aber zeitversetzt. So verdichten sich Töne der Schlaginstrumente, je mehr sich die Züge von der Bahnhofstraße, der Oesdorfer Straße und der Schulstraße her dem Brunnenplatz nähern. ?Erst dort wird die Musik lauter. Man hat dann live so eine Art Dolby-Surround-Effekt?, vergleicht Mehring das Klangspiel. Vor dem Hylligen Born spielen dann ab 15.30 Uhr auch andere Instrumentengruppen mit. Das Werk wird am 31. August um 14 Uhr auf dem Opernplatz in Hannover aufgeführt und gleichzeitig das Jubiläumswochenende zum 150. Geburtstag der Oper eröffnen. Bei der Generalprobe wie auch bei der Feier werden 25 Pyrmonter Schüler das PASSO mitgestalten. Uraufgeführt wurde das Stück bei der Expo in Hannover, für die Hespos es auch geschrieben hatte.

Pyrmonter Nachrichten
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