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Bad Pyrmont (Hei). Als in einem gewaltigen Schlussakkord die letzten Töne der Komposition „Passo“ auf dem Brunnenplatz verhallen, ist Musikschulleiter Arndt Jubal Mehring die Erleichterung und Freude anzusehen: Die Generalprobe des monumentalen Werkes von Hans-Joachim Hespos, aufgeführt von 500 Musikschülern, ist gelungen.&id=282477
Dass einige Nuancen des vorangegangenen Sternmarsches noch verbesserungswürdig sind, sieht Dominica Volkert, Chefdramaturgin des Opernhauses Hannover, gelassen: „Schließlich darf eine Generalprobe nie hundertprozentig klappen, wenn die Aufführung gelingen soll!“ Die Komposition „Passo“ wird am 31. August um 14 Uhr in der Landeshauptstadt die Feiern zum 150. Geburtstag der Oper eröffnen. Zur Generalprobe war auch der Komponist aus Hannover gekommen, er zeigte sich beeindruckt von der Präsentation seines Werkes auf dem weitläufigen Brunnenplatz. „Ich habe das Stück für junge Menschen geschrieben, und es war zu spüren, dass es allen Spaß gemacht hat.“ Auch Pyrmonts Musikschulleiter Mehring ist von dem Werk absolut überzeugt: „Es ist ein kommunikatives Stück mit Bewegung und Stillstand, strenger Komposition und Improvisationen, schwierigen und leichten Passagen, für Anfänger und Fortgeschrittene“, erklärt er. Die Mitwirkenden von 25 niedersächsischen Musikschulen waren unter anderem aus Cuxhaven, Aurich, Hannover und Göttingen angereist. Gekleidet in rote, blaue und weiße T- Shirts kamen sie aus drei Richtungen auf den Brunnenplatz zu. Der „Sternmarsch“ im Fünf- Viertel-Takt, mit Schritten wie in Zeitlupe, wurde jeweils geführt von einem Tambourmajor. Vor dem Hylligen Born angekommen, formierten die Gruppen sich zu einer „Schnecke“, lösten sich auf und begannen, von Mehring dirigiert, das Finale: Ein energiegeladenes Spektakel mit Flöten, Posaunen und Trompeten, mit Trommeln und Schlagzeug, und sogar mit einfachen Silberlöffeln.Es ist ein ungewöhnliches Werk, für Bad Pyrmont allemal – und gewöhnungsbedürftig. Die zahlreichen Zuhörer mussten sich verabschieden von der Erwartung, dass hier eine herkömmliche Melodie erklingt. Es ist vielmehr ein stampfender Rhythmus mit afrikanischen Anklängen, der das Publikum suggestiv in seinen Bann zieht. Und dem konnten sich auf dem Brunnenplatz nur wenige entziehen. Sogar einige alte Damen im Rollstuhl wippten beweglich mit. Und am Ende gab es viel Beifall, für Mehring und seine Musikanten, von denen 25 aus Bad Pyrmont kommen. Dass das traditionelle Musikbad für die Generalprobe ausgewählt wurde, sehen Mehring und auch der Vorsitzende des Vereins Musikschule, Achim Krause, als eine große Chance, Wege zu neuer Musik zu öffnen. Krause unterstreicht, dass auch die Ordnungskräfte bei der Sicherung des Sternmarsches hervorragend mitgespielt haben, denn „ohne die läuft bei einer solchen Aufführung gar nichts.“
Pyrmonter Nachrichten
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