Schwerin - Die Klassik-Festspiele Mecklenburg-Vorpommern machen einen weiteren Schritt auf Kinder und Jugendliche zu, um ihnen Freude und Spaß an der Musik zu vermitteln. Neben Workshops an Schulen sollen nach den Erfahrungen in der Corona-Pandemie dafür auch digitale Formate genutzt werden.
Wie die Festspiele am Freitag in Schwerin mitteilten, wurden Videos produziert, in denen prominente Preisträger des Klassikfestivals ihre Instrumente unterhaltsam vorstellen. So präsentiert die niederländische Geigerin Noa Wildschut die Violine, Nils Mönkemeyer die Viola und Daniel Müller-Schott das Cello. Alle drei Solisten hatten nach ihren ersten Auftritten bei den Festspielen internationale Karrieren gestartet, sind aber weiterhin regelmäßig zu Gast bei dem publikumsträchtigen Klassik-Festival im Nordosten. Das Aris Streich-Quartett gibt in einem weiteren Video Einblicke in Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge. Die für den Schulbetrieb vorgesehenen Videos sind über den YouTube-Kanal der Festspiele kostenfrei abrufbar.
«Jedes Kind macht Musik, bevor es sprechen kann - es trommelt, singt und erfreut sich an Liedern», sagte Festspiel-Intendantin Ursula Haselböck. Diese Begeisterung gelte es zu erhalten und zu fördern. Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) äußerte die Hoffnung, dass mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit die Lust auf ein tieferes Eintauchen in die faszinierende Welt der Musik geweckt wird. Seit 2017 engagieren sich die Festspiele direkt im Bildungsbereich, indem sie jährlich an einer ausgewählten Partnerschule Musikprojekte gestalten. In der Corona-Pandemie waren die Veranstaltungen wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen allerdings ausgefallen.
Die Festspiele MV gehören mit jährlich mehr als 80 000 Besuchern in der dreimonatigen Sommersaison zu den größten Klassikfestivals in Deutschland. Allerdings litten auch sie in den zurückliegenden beiden Jahren massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie.