Sae-Nal Lea Kim, seit Oktober 2018 als Vertretungsprofessorin an der Hochschule für Musik Mainz tätig, hat zum September 2023 den Ruf auf die W2-Professur für Klavier angenommen. Die in Seoul geborene und in Deutschland aufgewachsene Pianistin erlangte nach Studien in Karlsruhe und Hannover Diplome in Instrumentalpädagogik und Künstlerischer Ausbildung sowie das Konzertexamen und ist international als Solistin und Kammermusikerin tätig.
Frischer Wind und Kontinuität
Unter den Gründen, sich dauerhaft an Mainz zu binden, betont Sae-Nal Lea Kim insbesondere den „frischen Geist der Hochschule. Großzügig werden hier neue Projekte unterstützt, das Kollegium ist wirklich bewundernswert harmonisch. Durch das durchschnittlich doch recht ‚junge‘ Kollegium spürt man eine unglaubliche Energie, die einen selbst stets motiviert, mutig zu sein. Und natürlich meine Klasse – ein wunderbarer bunter Haufen! – die meinen Job täglich zum schönsten kürt.“
Dass sie ihre Studierenden auch mit zeitgenössischer Musik aus der klassischen „comfort zone“ lockt, ist der Künstlerin wichtig: „Man muss sich interessieren. Für das, was war und das, was ist.“ An der HfM Mainz sieht Kim dafür vielfältige Gelegenheiten. In der nahen Zukunft plant die Professorin, die Vernetzung in die Stadt, die sie bereits mit der Klinikum-Konzertreihe „CORDA. Musik mit Herz und Seele“ ausgebaut hat, weiter zu verstärken. In Kooperation mit Mainzer Schulen sollen Studierende in Klassen entsendet werden, um Kindern und Jugendlichen „Einblicke ins Musikerleben zu ermöglichen, ihnen Musik und verschiedene Instrumente näherzubringen und sie ggf. auch zum gemeinsamen Musizieren anzuregen.“ Einen weiteren Fokus wird Sae-Nal Lea Kim auf das Etablieren eines neuen Stipendien-Programms legen, das als eine Art Exzellenz-Förderung einigen jungen Pianist:innen eine intensive Studien- und Konzertphase in Mainz ermöglichen soll.
Im Bewerbungsverfahren für die W2-Professur für Chorleitung konnte sich Mihály Zeke als Nachfolger von Ralf Otto durchsetzen. Zum Oktober 2023 hat Zeke seine Stelle in Mainz angetreten, wo er in seinem ersten Semester etwa Motetten Bachs – für ihn Teil des „Evangeliums der Chormusik“ – sowie Mendelssohns frühes Te Deum aufs Programm setzt. Der griechisch-ungarische Dirigent wurde nach Studien in Kirchenmusik, Klavier und Dirigieren 2012 Chordirektor an der Opéra de Dijon und leitete parallel den jungen deutsch-französischen Kammerchor Candides, ab 2015 den renommierten französischen Kammerchor Arsys. Gastengagements als Chorleiter führten ihn unter anderem an das Théâtre des Champs Elysées und die English National Opera; von 2018 bis 2021 war er Professor für Chor- und Orchesterleitung an der Ev. Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen. Die Arbeit mit sich stetig wandelnden Hochschulchören reizt Zeke: „Ziel ist, dass alle mitdenken, quasi Mit-Dirigenten werden. Das ist der Schlüssel, um – auch bei einem fluktuierenden studentischen Ensemble – das herzustellen, was wir Chorkultur nennen. Aus dem Ephemeren, aus dem fast Zusammengewürfelten eine neue Aussage zu bauen, jedes Semester aufs Neue, begeistert mich als Herausforderung.“ Mihály Zeke verlässt für die HfM Mainz seine Positionen in Stuttgart, wo er seit 2017 an der HMDK lehrte und 2020 als Musikdirektor die Leitung von Orchester und Chor der Universität übernahm.
Eine Brücke zwischen den Institutionen möchte er mit Mahlers Auferstehungssinfonie schlagen, die 2024 in der Stuttgarter Liederhalle und dem Mainzer Dom erklingen soll. Der Wechsel fällt Zeke nicht schwer, kennt er doch Rheinland-Pfalz bereits aus diversen Meisterkursen und Konzertreisen: „Ich habe den schönen Eindruck gewonnen, dass es hier eine besondere Freude am Leben und Liebe zum Singen im Chor gibt.“
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