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Für Exzellenz an Bayerns Hochschulen

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Spitzenprofessur für Susanne Rode-Breymann
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Mit der Einrichtung von Spitzenprofessuren fördert der Freistaat Bayern die Exzellenz an seinen Hochschulen. Die sechs staatlichen Kunsthochschulen in Bayern erhalten durch dieses Programm die Möglichkeit, hochstehende internationale Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft in ihre Arbeit zu integrieren und damit die Exzellenz der künstlerischen Ausbildung weiter auszubauen. Anna Körber hat mit Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann über die neue Position gesprochen.

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Herzlichen Glückwunsch zur Berufung auf die Spitzenprofessur für Musikspezifische Genderforschung! Was bedeutet diese Position für Sie?

Susanne Rode-Breymann: Die Position eröffnet mir großartige Optionen: Ich freue mich sehr darauf, im Prozess kollektiver Arbeit und auf der Grundlage gemeinschaftlicher Erkenntnisinteressen kollaborative Forschungsprojekte zu initiieren und in partizipativem Verständnis von Wissenschaft Formate praxisorientierter forschender Lehre zu entwickeln. Außerdem ist es wunderbar, wieder Zeit zum Schreiben von Büchern zu haben, für die es eine Reihe von Ideen gibt.

Ihr akademischer Werdegang ist beeindruckend und breit gefächert. Welche Schwerpunkte werden Sie in Ihrer Lehre und Forschung an der HfM Nürnberg setzen?

Susanne Rode-Breymann: Mein zentraler Schwerpunkt ist durch das Konzept für die Berufung auf die Spitzenprofessur „Musikspezifische Genderforschung“ definiert. Ich komme aus dem deutschlandweit einzigen Forschungsinstitut für Musik und Gender an einer Musikhochschule, dem „Forschungszentrum Musik und Gender“ an der HMTMH in Hannover, das ich 2006 gegründet und seitdem geleitet habe. Anders als dort, wo es vor allem um hochrangige Forschung ging, möchte ich nun Genderthemen in der Breite des Studienangebots nachhaltig verankern und begeistere mich gerade an der Arbeit an der Musikgeschichtsüberblicksvorlesung (Mittelalter bis 1750), weil ich zeigen kann, dass es immer auch Frauen in der Musik gab und eine Musikgeschichte ohne Frauen eine Fiktion ist.

Ein besonderer Fokus Ihrer Arbeit liegt auf der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. Wie möchten Sie diese Art der Forschung an der HfM Nürnberg weiter fördern, und was macht sie Ihrer Meinung nach so wertvoll?

Susanne Rode-Breymann: Durch die Empfehlungen des Wissenschaftsrats und die Eckdaten der Kultusministerkonferenz für eine „postgraduale hybride Phase“ ist der Weg frei für Pilotprojekte. Ich brenne nach Jahren intensiver strategischer Überlegungen zur Implementierung dieses Bereichs darauf, nun einen Realisierungsversuch zu starten; denn ich halte es für immens wichtig, einen hybriden Forschungsbereich zu etablieren, in dem künstlerische und wissenschaftliche Professorinnen und Professoren zusammenwirken und gemeinsam Promotionen betreuen, die nicht unbedingt eine verbalisierbare oder textliche, wohl aber eine künstlerische Form annehmen können. Hierdurch eröffnet sich ein kreatives Spannungsfeld, in dem Künste und Wissenschaften in einer neuartigen Form zueinander in Beziehung treten können.

Sie haben in der Vergangenheit mit zahlreichen kulturellen Institutionen zusammengearbeitet. Welche Projekte oder Kooperationen planen Sie in Nürnberg, insbesondere mit lokalen Partnern?

Susanne Rode-Breymann: Ich verstehe Forschung, Lehre und Transfer als ein Integral und gehe von einem dialogischen Prinzip des Lehrens aus. Dazu gehört insbesondere der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis unter anderem mit Rundfunkanstalten, Opernhäusern, Orchestern, Festivals, Archiven, Bibliotheken und Museen. Das werde ich in Nürnberg fortsetzen und mit großer Lust mit neuen Akteurinnen und Akteuren vor Ort und gern auch an neuen, schon verloren geglaubten Orten konkrete Projekte entwerfen.

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