Banner Full-Size

Interkulturell und vielseitig – Lehrkonzepte für das Fach Schulmusik

Publikationsdatum
Body

Rund 140 junge Menschen studieren derzeit in Mainz „Lehramt Musik an Gymnasien“. Sie bilden den deutlich größten Anteil der Studierenden der Hochschule für Musik Mainz. In Zusammenarbeit mit allen Abteilungen der Hochschule werden sie mit diversen Stilistiken und Musikrichtungen vertraut gemacht und für einen handlungsorientierten und modernen Musikunterricht vorbereitet. Seit April 2015 wird die Abteilung geleitet von Prof. Christopher Miltenberger, Professor für Schulpraktisches Klavierspiel.

Im Masterstudiengang stehen zur Profilschärfung mehrere Wahlmodule zur Auswahl, darunter Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Komposition, Populäre Musik und Klangkunst. Auch die Erfahrung mit einer fremden Kultur – am besten unmittelbar – ist Teil dieses Spektrums. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Mainz meets Sansibar“ aus dem vergangenen Sommersemester. In Kooperation mit der Dhow Countries Music Academy auf Sansibar und dem Institut für Ethnologie und Afrikastudien der JGU wurde ostafrikanische Kultur und Musik vermittelt – aber auch die Art und Weise, wie in Sansibar Musik gelehrt wird. Dort wird nicht mit Noten gearbeitet, der Musikunterricht funktioniert primär über Vor- und Nachmachen. Die Studierenden erkannten einen gänzlich anderen Zugang zur Musik und die Frage nach dem Stellenwert von Musik in einer Kultur: Musizieren ist hier losgelöst von einer möglichen Aufführung, es geht vielmehr um das Gemeinschaftliche und die Integration in den Alltag.

Eine weitere Kooperation bestand mit dem Institut für Indologie zu Indischer Poesie und Musik mit Dozenten für Tabla und Sitar; für das kommende Jahr gibt es bereits Pläne für ein Seminar mit dem Institut für Sinologie. Ziel solcher Angebote ist, die Fähigkeit zu stärken, sich in unterschiedliche Themen und Musikrichtungen eindenken und einarbeiten zu können sowie innovative Unterrichtskonzepte zu entwickeln. Derartige Vorhaben und Kooperationen mit anderen Fachbereichen werden durch die Integration der Hochschule für Musik in die Johannes Gutenberg-Universität enorm erleichtert und auf vielfältige Weise unmittelbar gefördert; die strukturelle Nähe zu anderen Disziplinen begünstigt Projekte, in denen beide Studierendengruppen voneinander lernen können: Wie ist die jeweilige Arbeitsmethode? Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

Eine wesentliche Vorbereitung auf den Alltag im Schuldienst liegt in den „Profilklassen“. Als erste Musikhochschule in Deutschland bietet Mainz seit einigen Jahren im Rahmen der Fachdidaktik auch die Ausbildung zum Leiter / zur Leiterin einer Bläser-, Streicher- oder Chorklasse an; dazu gehört der Erwerb von Grundkenntnissen in allen üblichen Blas- und Streichinstrumenten.

Neben Ensembleveranstaltungen und frei gestaltbaren Projektseminaren umfasst das Schulmusikstudium auch praxisbezogene Kooperationsprojekte mit regionalen Schulen. Ein Beispiel sind die „Liederstunden“ im Fach Schulpraktisches Klavierspiel, in denen Studierende ihre erarbeiteten Lieder mit Schulklassen einstudieren und ihre aus anderen Fächern erlernten Kompetenzen – zum Beispiel das Erstellen und Anleiten von eigenen Arrangements – umsetzen. Die „Liederstunden“ werden vor Ort von einem Musiklehrer der Schule sowie einem Dozenten für Schulpraktisches Klavierspiel betreut. Dies gibt den Studierenden die Chance, sich schon vor ihrem Referendariat vor einer Klasse erprobt zu haben und wichtige Erfahrungen gesammelt zu haben. Wo sonst lernt man, ein Lied vor einer Klasse zu begleiten und gleichzeitig noch auf zirka 30 Kinder zu achten?

Weitere Informationen über Schulmusik an der HfM Mainz finden Sie unter www.schulmusik.hfm-mainz.de

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!