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Komponist der «Rheinischen» - Düsseldorf bekommt Schumann-Museum

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Düsseldorf - Von wegen Romantik: Die vier Jahre in Düsseldorf waren nicht einfach für Robert und Clara Schumann, das Künstlerpaar im 19. Jahrhundert. Stadt, Dirigent und Pianistin fanden nicht recht zueinander. Aber ab 2021 bekommt die Schumann-Sammlung der Stadt ein Museum.

«Die erste Gelegenheit, die sich uns bietet, und wir verlassen Düsseldorf.» Als Clara Schumann (1819-1896), die gefeierte Pianistin und Frau des Komponisten Robert Schumann, das 1852 an eine Freundin schrieb, war ihr Mann zwei Jahre Musikdirektor in der Stadt am Rhein.

Das Verhältnis der beiden Sachsen zu den Rheinländern war schwierig. Der berühmte, psychisch labile Musiker (1810-1856) war nach einiger Zeit wegen missglückter Aufführungen aufgefordert worden, das Dirigieren sein zu lassen. 1854 versuchte Schumann, sich im Rhein zu ertränken, wurde aber gerettet und kam in eine Heil- und Pflegeanstalt.

Doch der Komponist der Romantik war in seinen wenigen Düsseldorfer Jahren sehr produktiv und schuf fast ein Drittel seines Werks, darunter die beschwingte «Rheinische Sinfonie», die so etwas wie eine inoffizielle Hymne ist - auch in Telefonwarteschleifen ist sie oft zu hören. Die Stadt besitzt rund 1000 Objekte und Konvolute wie Briefe, Notenblätter und Bilder von Clara und Robert Schumann. Dieser Schatz bekommt künftig ein eigenes Museum. Es soll in der ersten Hälfte des nächsten Jahres eröffnen. Das damalige Wohnhaus wird zum Schumann-Haus Düsseldorf.

«Es ist der einzige Ort, wo Schumanns mit allen Kindern gelebt haben», sagt Sabine Brenner-Wilczek, Leiterin des Heinrich-Heine-Instituts und des künftigen Museums. Clara und Robert Schumann hatten sieben Kinder. Das Haus in der Bilker Straße 15 gehört der Stadt und wird derzeit saniert. Holzböden und Türen des über 200 Jahre alten Gebäudes sind historisch. Die Kosten von etwas über einer Million Euro übernehmen ein Förderverein, die NRW-Stiftung und zum geringen Teil die Stadt. Derzeit erinnern nur zwei Tafeln an der Hauswand an die einstigen prominenten Bewohner. «Es kann eine Pilgerstätte werden», sagt die Leiterin des künftigen Museums.

Jung-Star Clara Wieck und Robert Schumann waren bis vors Gericht gegangen, um heiraten zu können. Claras Vater verweigerte die Erlaubnis. Clara Schumann blieb nach der Hochzeit Pianistin, trat auf Tourneen in ganz Europa auf und machte das Werk ihres Mannes bekannt.

Schumann hatte in Düsseldorf die einzige feste Anstellung seines Lebens. 750 Taler im Jahr wurden gezahlt, die nach dem Urteil von Gattin Clara «als sichere Einnahme nicht zu verachten» waren. Allerdings glaubten die Düsseldorfer wohl, dass sie die berühmte Ehefrau gratis mitverpflichtet hätten: Statt eine Honorars bekam sie ein Blumenkörbchen und war verärgert.

Die größer werdende Familie fand lange keine passende Wohnung. «Robert kann vor Lärm nicht arbeiten, ich nicht spielen vor allerlei häuslichen Beschäftigungen», klagte Clara. Erst die Wohnung, die nun zum Museum wird, bot allen Raum. Dort soll es auch eine «Lästerkammer» geben, mit all dem, was die Schumanns spotteten - und andere über sie. Zu den Noten soll die Musik gehört werden können.

Von diesem Haus nahm das gravierendste Ereignis in Düsseldorf seinen Ausgang: Am 27. Februar 1854, es war Rosenmontag, ging Robert im Hausmantel und mit Hausschuhen zum nahen Rhein und ließ sich ins eiskalte Wasser fallen. Er wurde gerettet und kam in eine Heilanstalt etwa 80 Kilometer entfernt nach Bonn. «Melancholie mit Wahn» hieß die Diagnose. Um Geld für das Sanatorium zu verdienen, ging Clara auf Tournee. Robert starb zwei Jahre später in Bonn - nach Düsseldorf kam er nicht mehr.