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KUG-Diskussion: Kunst leben nach Corona

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Kunstuniversität Graz
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Nachdenken über die Zukunft des kulturellen Veranstaltungsbetriebs: In einer Diskussionsreihe über „Künstlerische Aufführungen zu Zeiten von COVID-19“ vereint die Kunstuniversität Graz Kulturschaffende und -politiker mit Expert*innen.

511,15 Quadratmeter hat der György-Ligeti-Saal im  MUMUTH – Haus für Musik und Musiktheater an der KUG, zugelassen ist er für bis zu 546 Personen. An diesem Donnerstag, dem 29. Oktober, ist er leer bis auf ein paar Lederfauteuils. Die massigen Möbel im Chesterfield-Style erinnern nicht ganz zufällig an die legendäre TV-Diskussionssendung Club 2, denn auch hier soll diskutiert werden.

„Künstlerische Aufführungen zu Zeiten von COVID-19“ lautet das Thema, neben Moderatorin Constanze Wimmer (Vizerektorin für Lehre und Internationales der KUG) finden sich am Podium Christopher Drexler (Landesrat für Kultur, Europa, Sport und Personal), Iris Laufenberg (Intendantin Schauspielhaus Graz und designierte Leiterin des Deutschen Theaters Berlin), Gerhard Kosel (Mastermind des Jazzveranstalters gamsbART), Gernot Rath (ORF) und Heidrun Primas (Forum Stadtpark). Einen Weg zum Publikum sollen drei Kameras bieten, die das Gespräch auf die KUG-Website und in den ORF-Livestream übertragen.

Die KUG lädt zum Diskurs
Künstlerische Veranstaltungen sind durch die Pandemie essentiellen Veränderungen unterworfen, deren Ausmaß und zeitliche Perspektive noch nicht absehbar sind. Die Kunstuniversität Graz sieht sich daher in ihrer Verantwortung, auf diese Entwicklungen nicht nur zu reagieren, sondern sie aktiv mitzugestalten. „Mit unserer Diskussionsreihe möchten wir als Universität und unabhängige Veranstalterin eine Plattform zur Verhandlung der zentralen Fragen schaffen, die die Szene in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Dabei wollen wir nicht zuletzt die Politik mit den handelnden Personen des Kulturbereichs und themenspezifisch angefragten Expert*innen zusammenbringen“, so Rektor Georg Schulz.

„Die Pandemie wirkt auch wie ein Brennglas“, betont Constanze Wimmer, „sie macht Dinge deutlich und beschleunigt Entwicklungen, die sich bereits zuvor  abgezeichnet haben. Insofern ist es uns wichtig, eben jetzt genauer hinzusehen und Entwicklungen im künstlerischen Veranstaltungsbereich zu hinterfragen.“  So wird etwa im Gespräch am 29. Oktober deutlich, dass gerade die in Pandemiezeiten so rare soziale Dimension des Miteinanders im Kontext Kunst ganz entscheidend ist – während einer Vorstellung und rund um sie. Kulturschaffende könnten dabei, so Gernot Rath, im Sinne einer sozialen Induktion auch Hoffnungs- und Impulsgeber sein.

Ähnlich klar treten die Herausforderungen beim Ausweichen in neue digitale Räume zu Tage. Da sei, so Heidrun Primas, sicherzustellen, dass diese wirklich neu gedacht sind: „Es geht nicht um eine Reproduktion von dem, was im realen Raum stattfindet, sondern tatsächlich um  Neukonzeption von Räumen.“ Dabei sind künstlerische Akteur*innen wiederum mit der Fake-Debatte konfrontiert. Wer ist im digitalen Raum dein gegenüber? Und ist dieses Gegenüber real?

Bildung, Resilienz und Finanzierung
Die kommenden Diskussionsrunden umkreisen die Themenfelder „Resiliente Kunstschaffende“ (Wie kann verhindert werden, dass – freiberufliche – Musiker*innen und Schauspieler*innen durch die Pandemie in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet werden?), „Künstlerische Bildung“ (Musik und Sport sind die ersten Unterrichtsfächer, die ausfallen. Ist Musikunterricht epidemiologisch so gefährlich oder herrscht die Ansicht vor, dass er einen zu geringen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft leistet?) und „Finanzierung von Kunst und Kultur“ (Wie kann die Kunstförderung in dieser besonderen Situation die Kunst und die Kunstschaffenden am besten unterstützen?). Diskutiert wird bzw. wurde am 18.11., am 3. und am 10.12. Im Rahmen eines partizipativen Workshops mit den Diskutant*innen soll im Jänner 2021 eine Zusammenfassung erstellt und ein Positionspapier verabschiedet werden. Je nach Corona-Ampel-Status in Graz findet die Diskussion live oder online, mit oder ohne Publikum statt, alle Termine werden live übertragen, der Link zum Livestream wird im Vorfeld auf www.kug.ac.at zur Verfügung gestellt.

Rektor Georg Schulz: „Mit den von uns definierten Themenfeldern verknüpfen wir ganz bewusst die sogenannte Innensicht aus dem Kulturbereich mit Perspektiven, die aufzeigen, wie Kunst auf unterschiedlichste Weise in die Gesellschaft hineinwirkt, sie auch reflektiert. Für diese Fähigkeit wollen wir uns stark – und die Szene fit machen.“

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