Karlsruhe - Musikunterricht ist oft ein Stiefkind an deutschen Schulen - die 19. Bundesbegegnung «Schulen musizieren» in Karlsruhe soll unter anderem auch darauf den Blick lenken. «Der Mangel an Studenten, an Leuten, die Musiklehrer werden wollen, ist groß», sagte am Dienstag die Vizepräsidentin des baden-württembergischen Landesverbandes Musikunterricht, Birgit Hannig-Waag.
«Bei der Bundesbegegnung im Mai wird deutlich, was Schulen in diesem Bereich leisten können», erklärte sie. Unter den 17 teilnehmenden Ensembles aus ganz Deutschland sind zehn von Gymnasien entsandte, aber nur zwei aus Grundschulen, zwei aus Förderschulen und drei aus Real- und Gesamtschulen. Die Auswahl stehe sinnbildlich für das Problem, meinte Hannig-Waag. Während an Gymnasien ausschließlich ausgebildete Musiklehrer das Fach Musik unterrichteten, seien 80 Prozent der an Grundschulen Musik lehrenden Pädagogen fachfremd. «Entsprechend weniger oder gar keine Ensembles gibt es dort.»
Das vom Bundesverband Musikunterricht (BMU) organisierte Festival findet alle zwei Jahre in einem anderen Bundesland statt - erstmals seit 1989 wieder in Baden Württemberg und diesmal in Karlsruhe. Vertreten sind zwischen dem 18. und 21. Mai Bigbands, Popchöre oder Percussiongruppen genauso wie Sinfonie- und Blasorchester oder Kammerchöre. Geplant sind rund 100 Konzerte.