Die Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg bietet ab dem Wintersemester 2004/2005 neu konzipierte Musikpädagogik-Studiengänge an, die in mehrjähriger Arbeit von den Dozenten Prof. Silvan Koopmann, Vroni Priesner, Peter Thalheimer, Günter Priesner und Ulrich Hench aus der Fachgruppe Didaktik/Methodik/Lehrpraxis entwickelt worden sind.
Mit diesem in Deutschland einmaligen Modell reagiert die Hochschule Nürnberg-Augsburg auf die veränderten Bedingungen im Berufsfeld Musikpädagogik. Dies fordert stilistische Bandbreite, pädagogisches Know-how, Mehrfachqualifikationen und die Bereitschaft zur selbstständigen Weiterbildung. Neu ist ein aus verschiedenen Modulen bestehendes Studienangebot, das zu erweiterter musikpädagogischer Kompetenz und/oder zur Lehrbefähigung in zwei Fächern (Doppelqualifikation) führt. Hierbei ist größtmögliche Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Qualifikationsmöglichkeiten erreicht worden. Besonderen Wert legte die Konzeptgruppe auf die Verbindungen von traditionellen instrumentalpädagogischen Studien mit anderen Formen des Musiklernens und -ausübens (EMP, Jazz, Historische Aufführungspraxis usw.). Neben den pädagogischen Multikompetenzen richtet sich der Blick nach wie vor auf die hohen künstlerischen Fähigkeiten der künftigen Musiklehrer.
Die Hochschule startet bereits im Wintersemester 2004/05 mit dem neuen Konzept, nachdem im Sommersemester auch schon die Eignungsprüfung nach neuen Regularien durchgeführt worden ist. Ein wesentlicher und innovativer Bestandteil hierbei ist die „Musikpädagogische Gruppenprüfung“, die im Zusammenhang mit den weiteren Bestandteilen der Gesamtprüfung eine breite Grundlage für eine individuelle und sinnvolle Studienberatung der ersten Semester darstellt. Den Studierenden wird dabei ein großer Teil der Verantwortung für die Zusammenstellung ihres individuellen Ausbildungsweges übertragen.
Als absolutes Novum runden die postgradualen Qualifikationsmöglichkeiten die Neukonzeption des Musikpädagogischen Studiengangs ab. Inhaltlich ist dieses viersemestrige Studium sowohl in pädagogisch-praktischer, als auch in wissenschaftlich orientierter Richtung ausgelegt und dient der Vertiefung und Vervollkommnung pädagogischer, wissenschaftlicher und didaktisch-methodischer Kenntnisse und Fähigkeiten. Es kann berufsbegleitend aufgenommen werden. Obgleich dieses Modell der international praktizierten Auffächerung in Bachelor- und Master-Studiengänge bereits jetzt gerecht wird, bedarf dieser letzte Baustein noch der Akzeptanz des Kultusministeriums. Bei einer Konferenz der Fachgruppe Didaktik/Methodik/Lehrpraxis mit Musikschulleitern aus ganz Bayern und Vertretern des VBSM-Vorstandes wurde das neue Modell als „Quantensprung in der Musiklehrerausbildung“ bezeichnet. Bereitschaft zur politischen Unterstützung des Projekts wurde signalisiert.