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Lieder von Freude, Leid, Hoffnung und Frieden
Multichor der Städtischen Sing- und Musikschule begeistert mit Vokalmusik aus fünf Kontinenten...
Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil des Chorauftritts brachte Mata Hali mit Gitarrenbegleitung eigene Songs zur Aufführung. Sie befand sich in Sulzbach-Rosenberg, um zusammen mit dem Chor eine CD zu Gunsten von amnesty international zu produzieren.
Die meisten Lieder stammten aus Afrika, von wo aus der Chor immer musikalisch wieder in verschiedene Länder startete. Wie es im schwarzen Kontinent üblich ist, wurde das rhythmische Element durch Klatschen, Wiegen und Schnalzen oft besonders betont.
Das südafrikanische Begrüßungslied Sitthi molweni war als Gruß an die Besucher zu sehen, heißt es doch nichts anderes als "Schön, dass du da bist". In diese Richtung zielte auch der israelische Friedensgruß "Shalom aleichem", traditioneller Weise am Vorabend des Sabbat gesungen. Aus der Türkei stammt ein Song, der vom "Leben einzeln und frei wie ein Baum" träumen ließ.
Ungläubiges Erstaunen und zugleich Jubel über das Wunder der eingestürzten Mauern der Festung drückte die Weise "Jericho" aus Afrika aus. Über eine Aufforderung zum Mitsingen aus Südamerika, ein Spottlied "Aya ngena" aus Südafrika auf die hasenherzigen Weißen und einen von Chorleiter Franz-Xaver Reinprecht selbst komponierten Bittgesang für unschuldige politische Gefangene führte der Bogen zum Freiheitslied "Gott segne Afrika" (Nikosi sikelele).
Es entstand vor mehr als hundert Jahren unter dem Joch der Apartheid in Südafrika. Es hat sich über ganz Afrika verbreitet und ist sogar in die Nationalhymne von Tansania eingegangen.
Die Sängerin Manuela König (Künstlername Mata Hali) brachte Songs aus der indisch-hinduistischen Welt zum Vortrag. Um den anklingenden Ton, erzeugt mit einer Tonschale, spielte das erste Stück. Die Interpretin brachte mit ihrer klangvollen Stimme die Stimmung der Lieder so gut zum Ausdruck, dass man die Sprache gar nicht verstehen musste: mal klagend und still leidend, mal tänzelnd, beschwingt und wiegend, dann wieder sanft und beruhigend.
Zunächst wieder nach Afrika führte der Chor nach der Einlage Mata Halis. Das kirchliche Lied "Amezaliwa" untermalte F.X. Reinprecht mit einer afrikanischen Trommel, bevor die Reise zu den Indianern Nordamerikas ging. Wenn auch auf Englisch gesungen, vermittelt der Song "Evening rise" doch die Stimmung des werdenden Abends in der weiten Prärie.
Zum Schluss hin erklangen die afrikanischen Lieder "Yakanaka Vhangeri" und "Tshosholoza", beide entstanden aus der Freiheitsliebe der schwarzen Völker und ihrer Liebe zur Heimat. Sie zeugen bei mitreißender Rhythmik vom Aufbegehren der südafrikanischen Minenarbeiter und vom heiligen Boden Afrikas.
Lang anhaltender Beifall durch das Publikum zeigte, dass die Darbietungen des Multichors hervorragend angekommen und für die Besucher ein echter musikalischer Genuss waren.
Der Neue Tag
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