Banner Full-Size

Neuer Aufbaustudiengang fördert 13 hochbegabte Musiker in Thüringen

Publikationsdatum
Body

Weimar (ddp-lth). Hochbegabte Absolventen der Musikhochschule Weimar sollen durch mehr Praxiserfahrung besser auf ihr Berufsleben vorbereitet werden. Ein entsprechendes postgraduales Studienmodell werde vom Freistaat bis zur Spielzeit 2011/2012 mit insgesamt 500 000 Euro gefördert, sagte Kultusstaatssekretär Walter Bauer-Wabnegg am Donnerstag in Weimar.

Mit dem Geld aus dem Landesprogramm „ProExzellenz“ biete die Hochschule 13 Absolventen zusätzlich zur theoretischen Fortbildung die Chance, praktische Erfahrung in Produktionen an Thüringer Theatern und Orchestern zu sammeln. Die neuen Aufbaustudiengänge heißen „Thüringer Orchesterakademie“ und „Thüringer Opernstudio“.

Nach Angaben des Staatssekretärs beteiligen sich an diesem dual angelegten Modell neben der Musikhochschule die Staatskapelle und das Deutsche Nationaltheater Weimar, die Jenaer Philharmonie sowie die Theater in Erfurt und Nordhausen. Die Hochschule und die jeweiligen Kooperationspartner trügen zum Gesamtbudget in Höhe von 827 000 Euro bei. Für die Dauer des auf zwei Semester angelegten Studiums stehe den Musikern ein monatliches Stipendium in Höhe von 750 Euro zur Verfügung. Bei den ausgewählten Absolventen handelt es sich den Angaben zufolge um acht Instrumentalisten und fünf Sänger.

 

Die Stipendien hätten nun ein finanzielles Niveau erreicht, das im bundesweiten Durchschnitt liege, sagte der Professor für Dirigieren an der Musikhochschule, Nicolás Pasquet. Bisher habe die eigens von der Hochschule angebotene Orchesterakademie lediglich drei Instrumentalisten Stipendien gewähren können, die mit 270 Euro im Monat niedriger dotiert gewesen seien. Das Förderprojekt erlaube nun, die Absolventen weiterhin an der Hochschule theoretisch zu unterrichten und sie gleichzeitig den professionellen Mechanismen beispielsweise eines Opernhauses auszusetzen.

 

Mit dem „Thüringer Opernstudio“ werde in vergleichbarer Weise dem Sängernachwuchs die Chance eröffnet, Berufserfahrung auf der Bühne zu sammeln, sagte der Operndirektor des Deutschen Nationaltheaters, Karsten Wiegand. Eine steigende Anzahl an Auftritten mit mittleren und größeren Gesangspassagen solle den Stipendiaten „den Übergang zwischen Ausbildung und Beruf ebnen“. So seien die ausgewählten Absolventen teilweise schon als Zweitbesetzung für Produktionen der Kooperationspartner eingeplant.

 

Der Generalintendant des Erfurter Theaters, Guy Montavon, sagte, eine Förderung dieser Art müsse „eine Selbstverständlichkeit“ sein. Obwohl die finanzielle Unterstützung des Kulturbetriebs einzigartig sei, sei der Anteil der in Deutschland ausgebildeten Sänger im weltweiten Vergleich „sehr gering.

Ort