Im Jubiläumsjahr der Bruckner Universität anlässlich 20 Jahre Universitätswerdung erreicht auch das der Universität angeschlossene Nikolaus Harnoncourt Zentrum einen bedeutsamen Meilenstein: Am 6. Dezember, Harnoncourts 95. Geburtstag, geht die Website www.harnoncourt.org online und macht der Öffentlichkeit Nikolaus Harnoncourts Nachlass in einer ständig erweiterten Datenbank digital zugänglich.
Nikolaus Harnoncourt Zentrum: Archiv online
Durch die Gründung des Nikolaus Harnoncourt Zentrums 2023 ist es der Bruckner Universität Linz gelungen, den künstlerischen Nachlass des umfassend interessierten Musikers von Weltruhm, Nikolaus Harnoncourt, nachhaltig zu sichern und mit universitären Forschungsaktivitäten zu verknüpfen. Vergangenen Mai wurde das Nikolaus Harnoncourt Zentrum im oberösterreichischen St. Georgen im Attergau eröffnet.
Nikolaus Harnoncourt hat die Aufführungspraxis Alter Musik grundlegend revolutioniert und die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst. Harnoncourts umfangreiches Wissen über Stimmungen, Phrasierungen, Artikulation, Instrumentenkunde, sowie historische Quellen ist in seinem Nachlass genau dokumentiert. Als herausragende und inspirierende künstlerische Persönlichkeit war Nikolaus Harnoncourt immer auch engagierter Förderer des Kulturlandes Oberösterreich sowie des künstlerischen Nachwuchses.
Über die Archivwebsite www.harnoncourt.org ist ab Dezember nun Harnoncourts Leben und Werk dokumentierender Nachlass online zugänglich. Dieser umfasst Notenmaterial, wie Partituren, Orchestermaterial, Kopien von Manuskripten und andere Primärquellen, Sekundärliteratur wie etwa Programmhefte, Kritiken, Skizzen, Korrespondenzen, Repertoirelisten, Aufführungslisten, Dirigierzettel, Konzepte, Gedanken, Unterrichtsmaterial, Probenpläne, Vorträge, Interviews, Fotos, oder audio-visuelles Material mit kommerziellen Aufnahmen aller Formate sowie Radio- und TV-Beiträge, Interviews, Vorlesungen und nicht-veröffentlichte Konzert- und Probenmitschnitte.
In der Reihe der annotierten Partituren Nikolaus Harnoncourts liegt der Schwerpunkt auf Werken von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Anton Bruckner oder Johann Strauss, aber auch Jacques Offenbach, Giuseppe Verdi, Antonin Dvorak, Johannes Brahms, Robert Schumann, Béla Bartók und natürlich die meisten Barock-Komponisten, von denen er einige überhaupt der Vergessenheit entrissen hat wie Heinrich Ignaz Franz Biber, Johann Heinrich Schmelzer und Georg Muffat.
Die meisten aufgeführten Werke Harnoncourts sind daher im Archiv vom Interpretationsansatz bis zum Tonträger nahezu lückenlos dokumentiert und nachvollziehbar. Zudem umfasst Harnoncourts Nachlass auch zahlreiche Musikalien verschiedenster Gattungen, die er nie aufführen sollte, sowie Manuskripte und Notizen seines musikliterarischen Schaffens und Unterrichts.
Bisher konnten Zuhörer*innen, Interessierte, Musiker*innen und Musikwissenschaftler*innen die musikalischen Intentionen Nikolaus Harnoncourts nur in der Momentaufnahme eines Konzerts oder an Hand von Aufnahmen erkennen und mit Hilfe seiner Bücher tiefer in Harnoncourts Gedankenwelten eindringen.
Veranstaltungen des Nikolaus Harnoncourt Zentrums:
Do. 21. November 2024, 19.00 Uhr
Kultur-Philosophische Denkwerkstatt mit Peter Sloterdijk
Im Rahmen der Langen Nacht der Philosophie
Landesmusikschule St. Georgen im Attergau
Die Veranstaltung kann unter https://www.facebook.com/NikolausHarnoncourtZentrum sowie https://www.bruckneruni.ac.at/de/besuchen/events/livestream gestreamt oder kann auf youtube https://www.youtube.com/@nikolaus_harnoncourt_zentrum nachgesehen werden.
Noch bis Fr. 06. Dezember 2024: Ausstellung
„Musik ist eine Sprache“ von Marie-Theres Arnbom
Bruckner Universität Linz
Sa. 18. Jänner – Mo. 21. April 2025: Ausstellung
„Nikolaus Harnoncourt in Salzburg“
In Kooperation mit der Internationalen Stiftung Mozarteum, Mozart-Wohnhaus in Salzburg
https://www.bruckneruni.ac.at/de/forschung/nikolaus-harnoncourt-zentrum
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