Berlin (ddp). Mehr Engagement für die Bildung von Kindern in Entwicklungsländern fordern 260 Schriftsteller in einem offenen Brief an UN-Generalsekretär Ba Ki-Moon. Das UN-Ziel «Bildung für alle» sei ohne zusätzlichen Einsatz bis 2015 nicht umzusetzen, kritisieren die Verfasser in dem am Montag veröffentlichten Schreibens, das auf eine Initiative der Organisation «Save the children» zurückgeht.
Am Donnerstag berät die UN-Konferenz über die sogenannten Millenniums-Entwicklungsziele. Unterzeichnet wurde der Aufruf, der sich auch an die Adresse der Staats- und Regierungschefs der UN-Mitgliednationen richtet, von Schriftstellern aus 49 Ländern. Unter ihnen befinden sich der portugiesische Nobelpreisträger José Saramago, Henning Mankell, Philip Pullmann, Gaby Hauptmann und Tanja Kinkel.
Die Verfasser des Briefes machen darauf aufmerksam, dass weltweit mehr als eine drei Viertel Milliarde Menschen nicht lesen könnten. «781 Millionen Menschen wissen nicht, was auf ihrem Wahlzettel oder auf dem Etikett ihrer Medizin steht», heißt es in dem Schreiben. Desweiteren prangern die Autoren an, dass weltweit 72 Millionen Kinder nicht zur Schule gingen. Mehr als die Hälfte von ihnen lebe in Konfliktstaaten. «Ohne internationale Unterstützung werden die Kinder in diesen Ländern nie lesen und schreiben können», schreiben sie.