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Spandau: Musikschule ohne neue Instrumente

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Kinder hauen auf die Pauke, doch Musikschule kann sich keine neuen Instrumente mehr leisten. Der Etat wird drastisch gekürzt.

Selbst einem musikalischen Menschen fehlen da die Töne: Der Etat für Sachmittel (Instrumente, Notenblätter, Klavierstimmen etc.) der Musikschule Spandau wird im Jahr 2003 um 80 Prozent gekürzt. 2300 Schüler und 131 Dozenten müssen einige Dissonanzen ertragen. «Die Kürzungen sind enorm», sagt Musikschulleiter Hartmut Weber. Lehrkräfte sollen aber nicht entlassen werden. Vielmehr versucht Weber mit der Suche nach Sponsoren aus Handel und Industrie, die größten Fehlstellen auszugleichen. Eigentlich müsste die Musikschule den kompletten Satz Blasinstrumente erneuern. «Sie sind nach vielen Jahren Einsatz einfach nicht mehr reparaturfähig.» Zwar springt der Freundeskreis der Musikschule schon mal mit einer Neuanschaffung in die Bresche, aber auch für ihn wäre mit einem Komplett-Austausch der finanzielle Bogen überspannt. Dennoch: «In zwei bis drei Jahren werden wir einen völlig überalterten Instrumentenbestand haben.» Eltern rät Weber deshalb, Instrumente im Handel zu leasen (Raten zwischen 10 und 20 Euro monatlich): «Für Anfänger vorteilhaft, weil man ja nicht weiß, ob sie beim Instrument bleiben.» Von der Politik fordert Weber: «Wenn wir um Gebührenerhöhungen nicht herumkommen, dann wollen wir sie aber auch für Reinvestitionen einsetzen dürfen.» mst

Berliner Morgenpost
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